Weiter gemeinsam für Demokratie
„Als wir die Information im Wölfersheimer Rathaus erhielten, waren wir fassungslos. BUNTerLEBEN hat mit vielen ehrenamtlichen Akteuren in den vergangenen Jahren sehr viel in unserer Region bewirkt,“ berichtet Wölfersheims Bürgermeister Eike See. „Für uns stand sofort fest, dass wir eine Lösung finden müssen,“ pflichtet ihm Florstadts Bürgermeister Daniel Imbescheid bei. In zahlreichen Telefonaten, Mails und persönlichen Treffen versucht man seither eine Lösung zu finden. „Wir haben uns in einem gemeinsamen Schreiben an die Familienministerin Lisa Paus gewandt und darum gebeten, die Entscheidung zu Überdenken. Darin gehen wir auch nochmals ausführlich auf die Verdienste des Bundesprogramms für unsere Region ein,“ erläutert Reichelsheims Bürgermeisterin Lena Herget. „Wir hoffen, dass die Entscheidung nochmals überdacht wird und wir zumindest nach einem Jahr Pause wieder Teil des Förderprogramms sein können,“ so Echzells Bürgermeister Wilfried Mogk.
Nach Angaben des Ministeriums wurde die für die Förderung notwendige Interessensbekundung nicht fristgerecht eingereicht. Als die Frist abgelaufen war, erhielt man die Mitteilung, dass BUNTerLEBEN nicht mehr Teil des Förderprogramms ist. „Wir haben uns zum Beginn des Jahres bereits zu einem Austausch getroffen. Dabei haben wir auch über diesen Antrag gesprochen und Zuständigkeiten festgelegt,“ sind die Bürgermeister verärgert. Beim zuständigen Bundesministerium ist der Antrag jedoch nicht angekommen. Nach Angaben der zuständigen Mitarbeiterin wurde angefragt und man habe keine Rückmeldung erhalten. „Warum der Antrag nicht form- und fristgerecht gestellt wurde, lässt sich nun nicht mehr im Detail nachvollziehen. Es bringt auch nichts, die Schuld bei einzelnen Personen zu suchen. Die Suche nach einer Lösung für die Zukunft bringt dem Projekt mehr,“ sagen die vier Bürgermeister geschlossen.
Im Rahmen des Bundesprogramms konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte realisiert werden. Projekte der Jugendpflege 4.0, unzählige Projekte mit denen Vereine unterstützt wurden, kulturelle Angebote und vieles mehr wären ohne die Förderung nicht realisierbar gewesen. Neben Vorträgen, Workshops, Lesungen und Konzerten wurden auch viele niedrigschwellige Angebote realisiert. Alle Projekte eint, dass sie einen wichtigen Beitrag gegen jede Form von Extremismus, insbesondere Rechtsextremismus, geleistet haben und Grundwerte einer demokratischen Gesellschaft vermittelt wurden. „Für uns steht fest, dass wir uns weiter für die Förderung einsetzen werden. Losgelöst davon werden wir alles daransetzen, die geschaffenen Strukturen auf zivilgesellschaftlicher Ebene und auch den Austausch verschiedener Akteure aufrechtzuerhalten,“ sind sich die Bürgermeister einig.