Weingartenstraße: Bürgerversammlung mit klarem Ergebnis
Viel wurde im Vorfeld über die Planung der Weingartenstraße diskutiert und beraten. Die Gemeindevertretung hatte letztlich einen Plan ohne Verkehrskonzept beschlossen, um eine möglichst ergebnisoffene Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Die entsprechende Bürgerversammlung fand am letzten Montag in der Wetterauhalle statt und brachte ein eindeutiges Ergebnis.
Bürgermeister Kötter begrüßte gemeinsam mit den zuständigen Mitarbeitern des Rathauses und den Herren Hornig und Hetterich vom Planungsbüro JHI nicht nur zahlreiche Anlieger, sondern auch Elternvertreter der Jim-Knopf-Schule und des Kindergarten Regenbogen, die zu diesem Termin eingeladen wurden. Außerdem waren zahlreiche Gemeindevertreter, an der Spitze der Vorsitzende der Gemeindevertretung Gerhard Weber sowie der 1. Beigeordnete Manfred Sauer, anwesend. Zunächst erläuterte Kötter die rechtliche Situation der Weingartenstraße und den Stand der Planungen. Aktuell befindet sich die Planung in der Offenlage und wird anschließend gemeinsam mit den Ergebnissen der Bürgerversammlung an den Bauausschuss und das Parlament zurück überwiesen, um dort letztlich die Entscheidung über die Ausbauvariante zu treffen. Die Ausführung soll dann in 2013 stattfinden. Der Wölfersheimer Rathauschef erläuterte, dass die aktuelle Planung vorsieht, die Straße durchgängig mit beidseitigem Gehweg auszubauen. Die Fahrbahn selbst soll eine Breite von 5,50 m erhalten, der Gehweg durchgängig auf beiden Seiten mindestens 1,50 m betragen. Der Einmündungsbereich Höhenweg soll mit rotem Asphalt ausgeführt werden, um hier eine Geschwindigkeitsreduktion zu erreichen. Darüber hinaus erläuterte Kötter die umfangreichen Maßnahmen zur Hangsicherung sowie den Ausbau des Wirtschaftsweges hinter der Turnhalle, um den Anliegern auch während der Baumaßnahme weitgehend die Zufahrt zu ihren Grundstücken zu ermöglichen. Nach Beantwortung der Fragen zum rechtlichen Ablauf und zum Ausbaustand ging es dann in die Diskussion zum eigentlichen Hauptthema.
Die Anlieger der Weingartenstraße hatten sich in einer Versammlung Ende August intern getroffen, um die verschiedenen Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung und des Verkehrskonzeptes vorab zu beraten. Thema waren Einbahnstraßenlösungen, Einzeichnen von Parkflächen, Einbau von Baumscheiben etc. Letztlich kam man in der Versammlung zu einem mehrheitlichen Beschluss mit folgendem Inhalt: Die Straße soll im jetzigen Ausbauzustand saniert werden. Man erhofft sich eine Entlastung durch die dauerhafte Möglichkeit der Zufahrt über den Wirtschaftsweg hinter der Turnhalle. Wie Bürgermeister Kötter auf Anfrage berichtete, ist der dauerhafte Ausbau dieses Wirtschaftsweges Beschlusslage der Gemeindevertretung. Auch nach der Baumaßnahme sollen die Zufahrt und die Abfahrt über diesen Wirtschaftsweg möglich und erlaubt sein. Die Anlieger berichteten aus ihrer Versammlung, dass mehrheitlich nicht gewünscht ist, weitergehende Maßnahmen im ersten Schritt durchzuführen. So soll sowohl auf eine Einbahnstraßenlösung als auch auf das Einzeichnen von Parkplätzen oder die Errichtung von Baumscheiben verzichtet werden. Man erhofft sich eine spürbare Entlastung des Verkehrs durch die Freigabe und den Ausbau des Waldwirtschaftsweges. Sollte sich nach einer Testphase von ein bis zwei Jahren herausstellen, dass die gewünschte Entspannung nicht eintritt, so kann man sich beispielsweise das Einzeichnen von Parkflächen vorstellen. Dies soll dann jedoch erneut beraten werden. Bürgermeister Rouven Kötter nahm den Vorschlag der Anlieger zu Protokoll und stellte fest, dass auch aus der Bürgerversammlung dieser Mehrheitsbeschluss der vorbereitenden Sitzung mitgetragen wird. „Ich möchte mich sehr herzlich bei den Anliegern der Weingartenstraße bedanken. Es war sicherlich nicht einfach, in einer internen Sitzung eine mehrheitliche Lösung zu erarbeiten. Die bauliche Situation in der Weingartenstraße ist unheimlich schwierig, und es wird keine Lösung geben, die es allen recht macht. Von daher möchte ich meinen Dank und Respekt aussprechen, dass die Anlieger hier einen demokratischen Mehrheitsbeschluss herbeigeführt haben.“ so Kötter im Rahmen der Sitzung. Er wies außerdem darauf hin, dass er diesen Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nun als Vorlage über den Gemeindevorstand in das Parlament einbringen wird. Er bat die anwesenden Gemeindevertreter um Unterstützung dieses Vorschlages, da er schließlich den Willen der Mehrheit der Anlieger widerspiegele. „Ich bin froh, dass das Parlament kein Konzept beschlossen und von oben herab den Bürgern aufdiktiert hat. Die Art und Weise der Bürgerbeteiligung beim Ausbau der Weingartenstraße hat deutlich gemacht, dass es zwar sehr schwierig war, aber möglich ist, Mehrheitslösungen im Rahmen einer intensiven Bürgerbeteiligung zu finden. Ich werde mich in der Gemeindevertretung dafür einsetzen, dass dieser Vorschlag der Bürgerinnen und Bürger nun auch umgesetzt wird.“ so Kötter abschließend.