Von der braunen Brühe zum klaren Bach
Andreas Weinelt erläuterte, wie das Wasser nach der Ankunft mechanisch gereinigt wird. Über Schneckenpumpen gelangt das Wasser in das neue Rechengebäude mit dem kürzlich installierten Feinsiebrechen. Dort werden erste Feststoffe entfernt. Kleinere Sandpartikel werden im Anschluss über einen Sandabscheider abgefangen. Besonders beeindruckt waren die Besucher von den Fettkugeln, die sich durch die Entsorgung von Essensresten bilden und manuell abgeschöpft werden müssen. Im Anschluss wird das Wasser erstmals mit Sauerstoff angereichert und mit der biologischen Säuberung begonnen. Thomas Ziegler zeigte auf, wie das Wasser mit Hilfe von Bakterien gereinigt wird. Damit diese sich wohl fühlen, ist es notwendig, Sauerstoff zuzuführen, wofür ein Großteil der Energie auf der Anlage verwendet wird. In diesem Schritt ist bereits gereinigtes Wasser erkennbar. Nach der Senkung des Phosphatgehaltes und weiterer Bearbeitung fließt das Wasser in ein Biotop, von dem aus es in den Wölfersheimer See fließt. Markus Klopsch erläuterte abschließend, wie die Anlage mit modernster Technik und Sensoren gesteuert wird, um optimale Werte zu erhalten und welche Kosten mit in die Abwassergebühren einfließen. So muss die Gemeinde einen Beitrag für jeden Kubikmeter Wasser zahlen, der in den Vorfluter eingeleitet wird. Jährlich werden zum Betrieb der Kläranlage etwa 270.000 Kilowattstunden Strom benötigt und ein angeschlossenes ca. 40 km langes Kanalnetz muss unterhalten werden.
Während der Führungen hatten die Besucher die Möglichkeit Fragen zur Abwasserbeseitigung zu stellen. „Mit dem Tag der offenen Tür auf der Kläranlage haben wir unseren Bürgern einen umfassenden Einblick in die Technik und Bedeutung der Abwasserentsorgung in Wölfersheim ermöglicht. Es freut mich, dass so viele Interessierte diese Möglichkeit genutzt haben, und ich danke insbesondere den beiden Kollegen Andreas Weinelt und Thomas Ziegler für ihr Engagement. Ihre Arbeit findet meist für die Bürger unbemerkt statt, ist aber von großer Bedeutung.“ so Bürgermeister Rouven Kötter.