Von Blues bis Pop - Bands begeistern auf Vielfaltbühne
Am Montag stand die Band Jukebox22 auf der Bühne am Wölfersheimer See. Mit einer explosiven Mischung aus Klassikern und verborgenen Schätzen erweckte die Band Jukebox22 die Ära von Jerry Lee Lewis, Elvis Presley und Chuck Berry wieder zum Leben. Jukebox22 hat sich ganz der Musik aus der Blütezeit des Rock’n’Roll der 50er und 60er Jahre verschrieben. Die Band wurde Ende 2018 gegründet und hat sich seither im Rhein-Main-Gebiet sowie darüber hinaus einen Namen gemacht. Mit zeitlosen Klassikern bot Jukebox22 auch in Wölfersheim Musik für alle Generationen. Ihre ehrliche, erdige und energiegeladene Musik sorgte dafür, dass jeder Zuhörer auf seine Kosten kam und schnell das Tanzbein geschwungen wurde. Auf weitere Auftritte der Band in Wölfersheim darf man hoffen und gespannt sein.
Zu den Stammgästen unter den Musikern am See zählt die Band Bluestaxi, die am Dienstag zu Gast war. Als die Frage „Are you ready for the blues?“ über den Platz hallte, war klar, dass die Musiker auch diesmal das Publikum mitreißen werden. Rolf Ackermann (Bluesharp und Gesang), Reiner Haser (Keyboard und Gesang), Martin Strieder (Leadgitarre), Peter Beyer (Bass und Gesang) und Klaus Belz (Schlagzeug und Gesang) verstanden es auch diesmal die zahlreichen Zuhörer und Fans mit erdigen Grooves, fetzigen Gitarrenriffs und feinstem Blues-Gesang zu begeistern. Neben Blues-Klassikern durfte man sich auch auf Rock‘n‘Roll-Juwelen freuen.
Es ist gut vier Jahre her, da gründeten vier Gießener Musiker die Formation Mavero, die mit selbst geschriebenem Rock und Pop mit deutschen Texten inzwischen über die Grenzen der Universitätsstadt hinaus bekannt ist.
Am Mittwochabend gastierten die mittlerweile fünf Musiker im Alter zwischen 30 und 35 Jahren auf der Vielfaltbühne am Wölfersheimer See. „Was ist das für ein tolles Ambiente, ich schau direkt auf den See, das ist ja total schön hier“, sagte Sänger und Frontmann Dominik Adam, dem es immer wieder gelang, Kontakt mit den Besuchern aufzunehmen und diese zum Mitsingen, -klatschen und sogar -pfeifen zu animieren.
Die fünf spielen Eigenkompositionen, die sich irgendwo zwischen klassischem Rock und modernem eingängigen Pop bewegen, dazu kommen gefühlvolle Balladen - alles mit Texten, die das Leben so schreibt.
Da singt Adam von Liebeskummer, ebenso wie von der Sehnsucht nach Liebe und dies mit einer Poesie, wie man sie nicht allzu oft findet. Die fünf bilden eine homogene Einheit, wobei Gitarrist Nils Laker mit seinen fetzigen Soli immer wieder begeistert, unterstützt von Bassist Pascal Lauber und Marlon Westhoff am Schlagzeug sowie Keyboarder Jakob Steppan, der vor zwei Jahren zu den vier Bandgründern stieß.
So gab es schließlich langen verdienten Beifall für „die Band aus der Nachbarschaft“ (Adam), deren Mitglieder sich über ihre Wetterau-Premiere sichtlich freuten. Mit zwei Zugaben verabschiedeten sich die Musiker, die anschließend noch vor der Bühne viele Fragen beantworteten, den Besuchern ihre Songs erläuterten und weiter Bonbons verteilten - sehr zur Freude einiger Kinder, die sich von Mama mit den Musikern fotografieren ließen.
Gleich zwei Bands bestritten das Finale der diesjährigen Vielfaltbühne. Am Donnerstagabend waren dies mit „Under Kitchen“ und „Chester“ gleich zwei Bands, die eine gemeinsame Wurzel haben.
„Under Kitchen“ ist die aktuelle Schulband der Singbergschule und auch die fünf Musiker von „Chester“ begannen ihre musikalische Karriere in der Wölfersheimer Schule. „Die Fünf waren 1988 unsere erste Schulband“, erinnert sich der ehemalige Schulleiter Thomas Gerlach, der auch den Schulbandnamen erklärt: „Wir haben damals einen ungenutzten Kellerraum zu einem Proberaum umgebaut, der lag unter der Schulküche, also ›Under Kitchen‹.“
In kleiner Besetzung eröffnete die aktuelle Schulband den Abend. „Wir haben noch Ferien, einige liegen noch am Strand“, meinte Bandleader Thomas Küchenmeister, Leiter des Haupt- und Realschulzweigs der Singbergschule. Doch auch als Quartett überzeugte die junge Truppe mit der 16 Jahre alten Mia Rieß (Gitarre) und der ein Jahr älteren Luise Leyrer, die beide auch als Sängerinnen von fetzigem Rock der Foo Fighters oder Green Day überzeugten. Unterstützt wurden sie von Küchenmeister mit Akustik- oder E-Gitarre sowie Schlagzeuger Felix Senyar (18), dem Sohn von Chester-Mitglied Marc Senyar.
„Das ist eine echte Vater-Sohn-Geschichte“, freute sich Papa Marc im Backstage-Bereich während der Singberg-Rock-Nachwuchs sich mit einer stürmisch geforderten Zugabe verabschiedete. „Hier auf so einer großen Bühne zu spielen, war schon geil, sonst spielen wir ja fast nur auf dem Schulhof“, meinte Felix wenig später.
Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann die Fans des Mainstream-Rock voll auf ihre Kosten, gemäß des Mottos, das Sänger und Frontmann Stefan Löbrich so formulierte: „Wir sind laut, wir sind Rock, wir sind geil.“ Die fünf zelebrieren die Musik von AC/DC, Coldplay oder Rammstein. „Ich will nur spielen“, meinte Gitarrist Marius Wolf, und die Spielfreude war den Fünfen, zu denen noch Schlagzeuger Rene Zinsheimer und Bassist Michael Bauer gehören, geradezu anzusehen.
Die über 200 Besucher feierten „ihre“ Band - und da konnte auch ein kräftiger Regenschauer eine halbe Stunde nach Konzertbeginn die Stimmung nicht trüben. Passend zum Regen spielte Chester „Boys of Summer“ von Don Henley, und beim Rammstein-Klassiker „Sonne“ hörte es tatsächlich auf zu regnen.
Gegen Konzertende ließen es die fünf Musiker noch einmal so richtig krachen, unter anderem mit schnellen Rock-Versionen von Klassikern wie zum Beispiel „Whiskey in the Jar“ oder dem Johnny-Cash-Hit „Ring of Fire“. Da wurde lautstark mitgesungen und mitgeklatscht. Pünktlich um halb zehn war dann nach gut 90 Minuten Rock nonstop Schluss und die Fans verabschiedeten die Band mit lauten Zugaberufen.
Die Vielfaltbühne wird im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie BUNTerLEBEN im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben und des Landesprogramms Hessen aktiv gegen Rechtsextremismus gefördert. Neben Musik warteten noch einige weitere Angebote auf die Besucher. Beim Demokratiequiz gab es wieder spannende Gewinne und am Infostand von BUNTerLEBEN viele Informationen.