Vince Ebert schlägt Brücke von Wissenschaft zu Comedy

Die Wetterau ist Vince Ebert bestens bekannt. 50 Mal moderierte er im Café Kaktus die Comedy-Mix-Show „Brennpunkt Zwerchfell“. Am Sonntag war er in der Arena am Wölfrsheimer See zu Gast.
17.08.23 / Gemeinde Wölfersheim

Im Juli 2019 zog Vince Ebert mit seiner Frau für ein Jahr nach New York, um in den legendären Stand-up-Comedy-Clubs neue Erfahrungen zu sammeln. Hier erwischte ihn der Lockdown. Eine Folge: Er hatte viel Zeit ein Buch und ein neues Programm zu schreiben, in dem der studierte Physiker seine Eindrücke verarbeitete. Immer wieder beschrieb Ebert die kuriosen Folgen des Corona-Ausbruchs. „Christian Drosten hat jetzt auf Facebook mehr Follower als Mario Barth“, war eine dieser Feststellungen, die von den Fans mit vielen Lachern und Beifall quittiert wurden.

Der Lockdown ist für ihn nicht nur die große Zeit der Wissenschaft geworden, sondern auch der Verschwörungstheoretiker. Hervorragend gelang ihm der Spagat zwischen ernsthaften wissenschaftlich fundierten Gedanken und kabarettistischen Spitzen.

Aus wissenschaftlicher Sicht versuchte er, den Besuchern den Unterschied zwischen dem „Mythos American Dream“ und den Ansichten der Deutschen zu verdeutlichen.

„Warum gibt es in den USA 173 Toastbrotsorten, aber nur zwei Parteien?“, war eine der Fragen, die er nicht wirklich beantwortete. „Der Bezugspunkt verändert die Realität und das gilt auch für unterschiedliche Kulturen“, war eine der allgemeinen Erklärungen Eberts.

Eine weitere Ebert’sche These während seines USA-Deutschland-Vergleichs: „Wenn es um Präzision geht, sind wir Deutsche Spitze.“ Das gelte vor allem für den Gesundheitsbereich, auf dem der Deutsche besonders fixiert sei. Ebert: „Das ist der Grund, dass es uns in der Welt so weit gebracht hat.“ Das „unorthodoxe Verhalten von Donald Trump“, die Gründe für den amerikanischen Nationalstolz, der deutschen Lieblingsthemen Klimawandel und Umweltschutz sowie das Genderthema sprach Ebert ebenfalls an: „Menschen sind nun mal komplex und widersprüchlich.“

Wie es in den amerikanischen Clubs üblich ist, verzichtete er auf die typisch deutsche Tradition der Zugabe. Dafür hatten die Zuschauer die Möglichkeit ihm in der Pause näher zu kommen. Ebert verkaufte seine Bücher direkt selbst an der Bühnenkante und signierte sie. Auch im goldenen Buch der Gemeinde durfte sich der bundesweit bekannte Kabarettist und Autor eintragen.