Viele Baustellen in Wölfersheim - Investitionen in Zukunft

In allen Ecken der Gemeinde wird derzeit gebaut. Bei vielen sieht man täglich Fortschritte, einige scheinen still zu stehen. Wir wollen einen aktuellen Überblick über den Stand der einzelnen Projekte geben.
11.10.19 / Gemeinde Wölfersheim

Die beiden prominentesten Baustellen der Gemeinde Wölfersheim sind das Pfarrhaus in Melbach und das Alte Rathaus in Wohnbach. Beide Objekte sind denkmalgeschützt und verlangen häufig die Einhaltung von strengen Regelungen. Gerade die Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden nahm viel Zeit in Anspruch, und kleine Details mussten immer wieder abgestimmt werden. Der Rohbau des Pfarrhauses Melbach ist jedoch fast fertig gestellt, und die Ausschreibungen für den Innenausbau laufen. Zum Innenausbau zählen unter anderem Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallation. Maler- und Fußbodenarbeiten werden im Anschluss durchgeführt. Beim Alten Rathaus in Wohnbach sind die Rohbauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Derzeit wird die historische Toranlage aufgebaut. Sie wurde zum Beginn der Maßnahmen abgebaut, eingelagert und restauriert. Hinter der Toranlage laufen derzeit Pflasterarbeiten. Darüber hinaus wird mit dem Arbeitskreis Dorfentwicklung Wohnbach abgestimmt, wie die neue Brunnenanlage vor dem Gebäude aussehen soll. Es gilt sie so zu konzipieren, dass ein ausreichend breiter Gehweg für Rollatoren und Kinderwagen bleibt. Darüber hinaus soll der Brunnen auch künftig als Standort für den Wohnbacher Weihnachtsbaum dienen.

An der Wohnbacher Weed sorgten Kabel und Leitungen für Verzögerungen. Da diese in den ursprünglichen Plänen nicht erkennbar waren und auch nicht anders verlegt werden konnten, wurden die Fundamente für die geplante Pergola anders gesetzt, was zu Anpassungen und somit zeitlichen Verzögerungen führte. Bis zum Oktober soll das Gestell jedoch montiert sein. Bis dahin soll auch mit den Arbeiten am Platz Erbsengasse/Große Gasse in Melbach begonnen werden, die komplett vom Bauhof der Gemeinde realisiert werden. Am Bahnhof Wölfersheim laufen derzeit ebenfalls Bauarbeiten. Das Obergeschoss des Bahnhofs wurde entkernt. Das Gebäude erhält noch neue Fenster, Heizungsanlage und Elektroinstallation und wird anschließend zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Dank der Erstattung der Unterbringungskosten durch den Wetteraukreis sind die Renovierungskosten gedeckt. Die Planungen für das Gelände rund um das Gebäude fordern von den Mitarbeitern der Verwaltung derzeit starke Nerven. In Abstimmungsgesprächen werden bahnspezifische Fragen im Detail geklärt. Erst danach trifft das Eisenbahnbundesamt die Entscheidung, welche Genehmigungsform für die Arbeiten erforderlich ist. Hat man Glück, ist eine einfache Plangenehmigung möglich. Weitaus umfangreicher ist ein Planfeststellungsverfahren, das sich über einen längeren Zeitraum ziehen kann. Dabei werden sämtliche Behörden zu den Plänen angehört. Hauptgrund für die Verzögerungen sind geänderte Rechtsvorschriften. Bei der Planung des Geländes war eine Länge des Bahnsteiges von 90 Metern erforderlich. Vorausschauend hatte man in den Plänen bereits eine Bahnsteiglänge von 120 Metern eingeplant. Nach einer Gesetzesänderung sind nun jedoch 140 Meter erforderlich. Dadurch mussten neue Pläne erstellt werden, die erneute Abstimmungen mit den verschiedensten Stellen erforderlich machten.

Einfacher hat man es da bei der Planung der neuen Kita Villa Kunterbunt östlich der Seestraße. Die Pläne werden derzeit erarbeitet, und die Kosten werden berechnet. Im nächsten Schritt sollen die Erzieherinnen und Elternbeiräte an den Planungen beteiligt werden. Abschließend wird der Entwurf den parlamentarischen Gremien zur Beschlussfassung überlassen. Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten an der Alten Grundschule in Wölfersheim. Die Räumlichkeiten und das Außengelände wurden vom Wölfersheimer Bauhof, unterstützt durch externe Kräfte und auch unter Mithilfe von Flüchtlingen renoviert und stehen den Schülern pünktlich zum Start des neuen Schuljahres zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt soll auch die neue Bushaltestelle mit Wendehammer in Geisenheim fertiggestellt werden. An der Haltestelle wurde bereits das Wartehäuschen errichtet, der spezielle Bordstein eingelassen und Pfalster verlegt. Es fehlen noch die Glasscheiben des Häuschens und die Beschilderung. Am Wendehammer wurde die Asphaltierung bereits abgeschlossen. Die Sicherheit der Schüler und aller anderen Bürger, die die Straße künftig nicht mehr queren müssen, wird damit bald enorm verbessert.

Asphaltiert wurde in der vergangenen Woche bereits in der Beienheimer Straße in Melbach. Dort stehen nur noch abschließende Arbeiten wie das Bepflanzen der Baumscheiben und die Beseitigung von Mängeln nach der Bauabnahme an. Obwohl teilweise mit drei Baggern gleichzeitig gearbeitet wird, vorzögern sich die Arbeiten in der Hauptstraße Wölfersheim. Sie sollen aber wie ursprünglich veröffentlicht im September abgeschlossen werden. Grund für die Verzögerung sind die Vielzahl von Hausanschlüssen, die erneuert werden müssen. Dabei können die Gebäude nicht einfach an die Wasserleitung angeschlossen werden. Die neuen Leitungen müssen vor Inbetriebnahme immer über drei Tage desinfiziert werden, was die Arbeiten zusätzlich verlangsamt. Einige Anwohner wurden bereits an die neue Wasserleitung angeschlossen, und es wurden bereits erste Asphaltierungsarbeiten durchgeführt. Die Deckschicht (Oberbau) wird erst zum Abschluss der Arbeiten aufgetragen. Wenn die Arbeiten in der Hauptstraße und in der Beienheimer Straße abgeschlossen sind, dann soll der Kreuzungsbereich vor der Melbacher Kirche neu gestaltet werden. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Einfassung der Baumscheibe vor der Feuerwehr erneuert. Bereits abgeschlossen wurden die Pflasterarbeiten im Bereich Zingelplatz/Brückenstraße in Berstadt. Im September soll ein Felsenkiesbelag aufgebracht sowie die Sitz- und Betonflächen gereinigt werden. Für den Tanzhof und den Platzbereich Licher Straße/Bismarckstraße (in der Vorstadt) wurden Bänke bestellt. Es handelt sich dabei um eine halbrunde Bankkombination. Sie sollen im Oktober aufgestellt sein.

Die Maßnahmen der Gemeinde Wölfersheim sind vielseitig. „Es ist uns wichtig, regelmäßig über den Fortschritt der Arbeiten zu informieren, auch wenn man sich manchmal einen schnelleren Baufortschritt wünscht. Schaut man sich die zahlreichen kleinen und großen Projekte an, dann ist ihre Anzahl und das damit verbundene Investitionsvolumen beeindruckend. Die Investitionen in unsere Infrastruktur sind jedoch wichtig, um unsere Gemeinde auch in Zukunft lebens- und liebenswert zu halten.“ so Bürgermeister Rouven Kötter. Die geplanten Projekte sind meist im Investitionshaushalt der Gemeinde zu finden. Nicht dort aufgeführt sind Maßnahmen wie die Erneuerung der Notfallbeleuchtung in der Wetterauhalle und der Turn- und Sporthalle Wohnbach. Diese Waren bei der Erstellung des Plans nicht absehbar und mussten nachträglich genehmigt werden. Hier wurden die entsprechenden Aufträge vergeben, und die Arbeiten sollen zum Herbst abgeschlossen sein.