Verträge unterzeichnet
Seither bemühen sich die Kommunen gemeinsam darum, die Chance für eine Wiederaufnahme des Bahnverkehrs zu wahren. Seitens der Bahn wurde hingegen angestrebt, die Strecke zu entwidmen. Die Folge daraus wäre gewesen, dass ein komplett neues Planverfahren hätte erfolgen müssen, insofern sich ein neuer Betreiber gefunden hätte. Wahrscheinlich wäre niemals wieder ein Zug zwischen Hungen und Wölfersheim verkehrt.
Nachdem die beiden Kommunen nun Eigentümer der Bahnstrecke sind, steigen die Chancen jedoch erheblich. „Wenn bis 2016 die Bahnstrecke von Frankfurt nach Friedberg wie geplant vierspurig ausgebaut wird, wäre genügend Spielraum geschaffen, um durchgehende Züge von Hungen nach Frankfurt fahren zu lassen. Ein solches Angebot würde die Attraktivität der Strecke mit Sicherheit steigern und wäre ein deutliches Zeichen für die Wiederinbetriebnahme des Personenverkehrs.“ so Kötter. Sein Hungener Amtskollege Klaus Peter Weber ergänzt „Aus unserer Sicht ist es enorm wichtig, diesen Streckenabschnitt als Tor zum Rhein-Main-Gebiet zu erhalten. Durchgehende Züge von Hungen nach Frankfurt wären gerade für die zahlreichen Pendler unserer Region in Richtung Rhein-Main-Gebiet ein äußerst attraktives Mobilitätsangebot.“
Um eine Reaktivierung des Eisenbahnverkehrs nicht zu behindern, wurde parallel zum Kaufvertrag ein Eisenbahninfrastruktur-Anschlussvertrag abgeschlossen. Der Anbindungsvertrag hat eine Laufzeit bis 2020 und verhindert, dass bauliche Maßnahmen den Schienenverkehr behindern. Weber und Kötter sind sich einig, dass auch weiterhin auf allen Ebenen und bei allen zuständigen Institutionen für eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Wölfersheim-Södel und Hungen geworben werden muss. „Es ist unser klarer politischer Wille, den Bahnbetrieb auf der Strecke wieder aufzunehmen.“ so die Bürgermeister mit kommunaler Bahnstrecke. Auch Landrat Joachim Arnold, der das Projekt von Seiten des Kreises unterstützte zeigte sich über den Abschluss sehr erfreut.