Unger und Kötter: Kein Verständnis für VGO Entscheidung
Die VGO hatte die Kommunen angeschrieben und um eine finanzielle Unterstützung gebeten, da das Angebot für Jugendliche sonst nicht aufrecht zu erhalten sei. Kötter bat den Vorsitzenden der Bürgermeisterkreisversammlung Herbert Unger daraufhin, das Thema im Rahmen der Bürgermeisterkreisversammlung zu besprechen, um eine gemeinsame Linie der betroffenen Bürgermeister zu vereinbaren. Dies wurde der VGO auch so schriftlich mitgeteilt. Bevor die Bürgermeister jedoch die Chance hatten, das wichtige Thema zu besprechen, verschickte die VGO bereits eine Mitteilung über die Einstellung des "Fifty-Fifty-Taxis". "Dieses wichtige Angebot für Jugendliche hat viel zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in der Wetterau beigetragen. Die VGO spricht von rund 1.000 Fahrten im Jahr und davon, dass das Angebot damit nicht wirtschaftlich zu betreiben sei. 1.000 Nutzungen im Jahr bedeuten jedoch auch 1.000 Fahrten, bei denen Jugendliche nicht auf Risiko gespielt haben und alkoholisiert gefahren sind. Wer weiß, wie viele Unfälle dadurch verhindert werden konnten?" erläutert Kötter. Sein Florstädter Amtskollege Unger pflichtet ihm bei und ergänzt: "Man stellt uns hier vor vollendete Tatsachen. Wer selbst Kinder im jugendlichen Alter hat, der weiß welche Sorgen sich Eltern machen, wenn die Kinder in der Wetterau zum Feiern unterwegs sind. Seit 2003 konnten die Jugendlichen das Fifty-Fifty-Taxi nutzen und damit verantwortungsvolles Handeln lernen und unter Beweis stellen können. Diese Chance sollen sie nach dem Willen der VGO künftig nicht mehr haben. Das können und werden wir nicht akzeptieren." Insbesondere sei dies unverständlich vor dem Hintergrund, dass sich die VGO (früher WVG) im Jahr 2006 gebrüstet habe, durch die öffentliche Ausschreibung verschiedener Buslinien erhebliche Mittel eingespart zu haben, so Unger weiter. "Weshalb dann kurz darauf die Fahrpreise dennoch erhöht wurden, konnte mir bis heute niemand erklären; dass nun aber wegen einer Unterdeckung im niedrigen 5-stelligen Eurobereich eine solch sinnvolle Einrichtung wie das Fifty-Fifty-Taxi auf dem Altar unmäßiger Gewinnmaximierung geopfert werden soll, bevor die Bürgermeister/innen und Kommunen ferienbedingt überhaupt eine Chance bekommen haben, darüber zu diskutieren und zu entscheiden, erachte ich persönlich als einen Affront gegenüber den Wetterauer Städten und Gemeinden.“