Umfangreiche Informationen in Ausschusssitzungen
Beteiligungen der Gemeinde und finanzielle Situation der Gesellschaften
Die erste Sitzung begann bereit um 19.00 Uhr. Auf der Tagesordnung des von Stefan Bodem geleiteten Haupt- und Finanzausschusses stand der Beteiligungsbericht der Gemeinde. Bürgermeister Eike See übergab das Wort an den im Rathaus für Finanzen zuständigen Fachbereichsleiter Marco Spengler, der auf die zahlreichen Beteiligungen der Gemeinde und die wirtschaftliche Situation der Gesellschaften einging. So konnte man zum Beispiel erfahren wie hoch die Gewinnrückstellung der Wölfersheim ovag Energie GmbH war, welche Beträge an die Gesellschafter ausgezahlt wurden und wie hoch der tatsächliche Bilanzgewinn ist. Aber auch die finanzielle Situation des Markwaldes Berstadt, an dem die Gemeinde mit 228 von 268 Losen beteiligt ist, wurde beleuchtet. Darüber hinaus erhielt man einen Überblick über kleinere Beteiligungen und Mitgliedschaften in nicht gewinnorientierten Gesellschaften wie der Kulturregion FrankfurtRheinMain.
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kinderbetreuung
Etwa um 19.30 Uhr begann die Sitzung des von Magda Gerlach geleiteten Ausschusses für Sport, Kultur, Jugend und Soziales. Die für Kinderbetreuung zuständige Fachbereichsleiterin Nicole Stelzner-Lehmann ging in einer ausführlichen Präsentation darauf ein, welche Schritte angesichts der Corona-Pandemie in den Kindertagesstätten unternommen wurden. Dabei spannte Sie den Bogen von der Schließung aller Einrichtungen und dem Angebot einer Notbetreuung für bestimmte Personengruppen bis hin zur Aufnahme des Eingeschränkten Regelbetriebs und ermöglichte einen Einblick in die Planungen zur Aufnahme des geplanten regulären Betriebs. Bei der Arbeit in den Kindergärten standen die Erzieherinnen und Erzieher vor Herausforderungen. So wurde nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt des Wetteraukreises in der Notbetreuung in den Kindergärten selbst gekocht. Von Kurzarbeit bis zur Arbeitslosigkeit war die Pandemie auch für viele Eltern mit harten Einschnitten verbunden. Stelzner-Lehmann berichtete von den verschiedensten Einzelschicksalen, in denen es im Sinne der Eltern und Kinder eine Lösung zu finden galt. Die mit den Fraktionsvorsitzenden abgestimmte Vorgehensweise, die Gebühren nicht einzuziehen und der einstimmige Beschluss die Gebühren zu erlassen stellten für viele Eltern eine enorme Erleichterung dar. Stelzner-Lehmann sprach allen Parlamentariern, dem gesamten Kita-Team, Rathaus und Bauhof ihren Dank aus. „Wölfersheim hat Charakter bewiesen. Ich bin dankbar in einer solchen Gemeinde arbeiten zu dürfen.“ schloss Stelzner-Lehmann ihren Vortrag ab. Auf den umfangreichen Vortrag gab es nur wenige Fragen und viel Lob für die geleistete Arbeit.
Besonderer Sand in Wölfersheim
Um 20.15 Uhr begann die von Jens Dieffenbach geleitete Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Bauwesen, Landwirtschaft und Umwelt. Auf der Tagesordnung steht eine Präsentation der Firma Hett zu einem möglichen Kiesabbaugebiet in Wölfersheim. Um genau zu sein handelt es sich nicht um Kies, sondern um Sand. Der Sand entstand im Tritär vor etwa 22 Millionen Jahren im sogenannten Wetterauer Becken. Da es sich um Sand aus Brandungsbereichen handelt, sind die Körner rund. Sie sind daher nicht für die Betonherstellung oder die Herstellung von Putz geeignet. Man benötigt den feinen Sand jedoch an anderen Stellen, wie beim Verlegen von Stromleitungen oder Glasfaserkabeln. Geschäftsführer Marcel Hett, dessen Familie bereits seit 1970 in Rosbach Sand abbaut, ging detailliert auf die Planungen und die entsprechenden Regulierungen ein. Der Abbau soll in der Nähe der Römerstraße, nördlich des „Dorntals“ erfolgen. Die Parlamentarier hinterfragten die Planungen kritisch. Insbesondere die verkehrliche Erschließung warf viele Fragen auf. Hett rechnet mit etwa einer An- und Abfahrt von LKW pro Stunde an Wochentagen. Es wurde schnell klar, dass aufgrund des Bergrechts weder Parlament noch Eigentümer den Sandabbau verhindern können. Hett betonte jedoch mehrmals, dass ihm eine einvernehmliche Lösung wichtig sei und die Fläche durch die begrenzte Größe von etwa einem Hektar in der Landschaft nicht auffällt. „Wir werden uns sicher nicht zum letzten Mal mit diesem Thema auseinandersetzen. Es war mir wichtig, dass die Parlamentarier so früh wie möglich darüber informiert sind.“ berichtet Bürgermeister Eike See.
Pläne für das Feuerwehrhaus
Im Anschluss präsentierte Fachbereichsleiter Anton Krippner die aktuellen Planungen des gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses von Melbach und Södel. Dabei blickte er auch auf die Entwicklung der vergangenen Monate zurück. Gemeinsam mit den Wehrführern, Gemeindebrandinspektor und dessen Stellenvertreter wurde in einer Arbeitsgruppe am Projekt gearbeitet. Es wurden mehrere Gerätehäuser im Umkreis besichtigt um einen Eindruck von aktuellen Gebäuden zu bekommen. Auf Grundlage einer Konzeptskizze wurden die Planungen von der Arbeitsgruppe an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Diese Planungen wurden dann mit Kreisbrandinspektor Lars Henrich abgestimmt. Ein Förderantrag wurde bereits beim Wetteraukreis eingereicht. In einem nächsten Schritt sollen die Planungsleistungen ausgeschrieben werden. Bürgermeister Eike See sprach den Wehrführern und Stellvertretern Gregor Eisenacher, Sven Günther, Marc Schlichting und Roland Wagner, aber auch Gemeindebrandinspektor Roland Bender und dessen Stellvertreter Thomas Küchenmeister seinen Dank für die gute Zusammenarbeit aus.
Als letzter Punkt stand der Bericht des Radverkehrsbeauftragten Markus Michel auf der Tagesordnung. Michel ermöglichte einen Überblick über aktuell laufende Projekte und gab einen Einblick in seine bisherige Arbeit. Darüber hinaus ging er auf die zukünftigen Planungen ein. So soll in den nächsten Wochen eine Onlinebefragung zum Thema Radverkehr gestartet werden. Das Stadtradeln habe zudem gezeigt, dass an vielen Stellen in der Gemeinde Farhrradständer fehlen. Das Angebot möchte man daher in den nächsten Wochen und Monaten optimieren. Im Rahmen der Onlinebefragung sollen weitere Schwachstellen ausfindig gemacht werden. Auch über zusätzliche Angebote um den öffentlichen Personennahverkehr besser mit dem Radfahren zu verbinden denke man derzeit nach.