Solide Arbeit bestätigt!
Besonders positiv fiel auf, dass die Gemeinde von allen geprüften Kommunen die niedrigsten Ausgaben für Zinsen hat. Im Schnitt haben die anderen Kommunen jährliche Zinsaufwendungen von 445.000 Euro. In Wölfersheim betragen die Zinsaufwendungen noch nicht mal ein Zehntel dieses Wertes. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Gemeinde Wölfersheim keine Kassenkredite aufnehmen muss um die täglichen Aufgaben erledigen zu können. Darüber hinaus war die Gemeinde die einzige im Vergleichsring, die in der zusammenfassenden Bewertung ein „hinreichend stabil“ erreichen konnte. Einsparpotential in der Verwaltung sahen die Prüfer nicht. Die Gemeinde arbeitet mit einem sehr geringen Personalschlüssel. Anders schaut es in den Kindertagesstätten aus. Nach Ansicht der Prüfer hat die Gemeinde in den sechs Kindertagesstätten 5,09 Ganztagsstellen zu viel besetzt. „Eine solche Kritik nehmen wir als Gemeinde gerne in Kauf. Sie geht völlig an der Realität vorbei. Wir haben zwar mehr Personal, als gesetzlich vorgeschrieben, aber keineswegs zu viel! Um eine qualifizierte Betreuung auch bei Krankheit oder Urlaub gewährleisten zu können sind diese Stellen zwingend erforderlich.“ so Bürgermeister Rouven Kötter. Die Gemeinde arbeite über den gesetzlichen Vorgaben und komme somit dem Wunsch der Eltern und der gesellschaftlichen Verpflichtung nach einer hochwertigen Kinderbetreuung nach.
Etwa drei Wochen lang waren Mitarbeiter der Verwaltung mit der Prüfung durch den Landesrechnungshof beschäftigt. Die Gemeinde Wölfersheim wurde hier zusammen mit 19 anderen Kommunen auf Herz und Nieren geprüft. Unter anderem wurden die Bereiche Haushaltsstabilität, Kredite und Zinsen, Steuerhebesätze, Gebühren und Beiträge, Wirtschaftlichkeit der Verwaltung, Tageseinrichtungen für Kinder und freiwillige Leistungen gesichtet. Das Ergebnis der der Prüfung gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Ausgaben und Einnahmen. In Wölfersheim hatte man diesen jedoch schon vorher und sieht die solide Arbeit bestätigt. „Das Ergebnis der Prüfung ist erfreulich, auch wenn wir die größten Teile schon vorher wussten. Die vorausschauende Planung, die regelmäßige Prüfung aller Ausgaben und die sinnvolle Investition in die Zukunft unserer Gemeinde werden damit gewürdigt.“ zeigt sich Rathauschef Kötter erfreut, auch wenn er für die Prüfung selbst wenig lobende Worte übrig hat. „Die Prüfer haben festgestellt, dass die Gemeinde mit einem geringen Personalschlüssel in der Verwaltung arbeitet. Im Interesse der Bürger hätte die Verwaltung ihre Zeit jedoch sinnvoller verbringen können, als für diese Zwangs-Prüfung. Aufwand und Nutzen dieser Prüfung stehen in keinem Verhältnis.“ Neben den Mitarbeitern des Landes Hessen waren Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers mehr als eine Woche in der Verwaltung beschäftigt. „Die Kosten dieser Prüfung kann man nur erahnen. Das Geld wäre weitaus sinnvoller in Kinderbetreuung, Dorfgemeinschaftshäuser oder Sportförderung investiert: Bereiche in denen die Gemeinde nach dem Ergebnis der Prüfung angeblich zu viel Geld ausgibt.“ schließt Kötter ab.
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