SLADE rockt die Seearena
Eine dieser Combos ist „The Slade“, die am Samstagabend zum Abschluss der zweiwöchigen Konzertreihe „Sommer am See“ in der Seearena auftraten. Mit Gitarrist Dave Hill gehört immerhin noch ein Gründungsmitglied der 1966 im englischen Wolverhampton gegründeten Glam-Rock-Band zur aktuellen Besetzung.
Doch beinahe wäre es nicht zu dem Konzert gekommen. Schuld daran war ein über einstündiger Regen, teilweise mit heftigen Regengüssen, der einsetzte, als Sängerin Jessica Parish zusammen mit Gitarrist Tobi Bartel und Bassist Roland Steitz das Programm eröffnete. Die Deutsch-Amerikanerin aus Büdingen wurde vor sechs Jahren mit dem hessischen Rock- und Poppreis ausgezeichnet und trotzte mit ihren selbst geschriebenen eingängigen Songs tapfer dem Regen.
Doch da der Bühnenboden total nass geworden war, wurde nach dem Auftritt des Trios erst einmal der Aufbau nach hinten geschoben, so dass ein neuer Soundcheck nötig war, während die Helfer um Sebastian Göbel, dem Kulturbeauftragten der Gemeinde, versuchten, die Bühne und den Zugang mit Lappen, Wischmopps und Handtüchern trocken zu bekommen.
Bürgermeister Eike See bat die fast 1000 Besucher um Geduld und die warteten geduldig. Immerhin hatte es aufgehört zu regnen, die Bühne war irgendwann trocken und so konnte der Auftritt, der lange auf der Kippe gestanden hatte, doch noch stattfinden.
Es war schließlich kurz nach 21 Uhr, als die vier Musiker die Bühne betraten und von den Fans begeistert empfangen wurden. Mit „It’s allright“ legte das Quartett gleich richtig fetzig los und Dave Hill überzeugte sofort mit einem Solo auf seiner E-Gitarre.
Dessen 78 Lebensjahre waren dem Slade-Urgestein im typischen Glitzeroutfit samt schwarzem Hut nicht anzusehen. Mit seinem Spiel auf der Gitarre sorgte er für den typischen Sound von Slade, auch wenn sich die Instrumentierung gegenüber der Slade-Urformation geändert hat. Hinzugekommen ist ein Keyboard, an dem Russell Keefe überzeugte.
Der Keyboarder teilte sich die Lead-Vocals mit dem ebenfalls erstklassigen Bassisten John Berry, während Dave Hill den Backgroundgesang übernahm und immer wieder die Besucher antrieb, was zur Folge hatte, dass schon beim zweiten Song die Mehrheit stand und die vier auf der Bühne, zu denen noch Drummer Alex Bines gehörte, feierten.
Das Quartett spielte alle sechs Nummer-eins-Hits von Slade, wie „Far, far away“ oder „Run Runaway“, so wie es sich die Besucher wohl vorgestellt haben. Doch schon nach 45 Minuten verließen die vier die Bühne, um dann noch einmal zurück zu kommen, um „My Oh my“, den größten Slade-Erfolg, geradezu zu zelebrieren.
Nach „Cumon feel the Noize“ war dann schon Schluss, was einige Besucher mit Pfiffen und zaghaften letzten Zugaberufen quittieren. Ein bisschen kurz war der Auftritt von Slade tatsächlich, andererseits war die große Mehrheit froh, dass das Konzert überhaupt stattfinden konnte.
Mit dem Slade-Auftritt wurde das Ende der Reihe „Sommer am See“ mit insgesamt 16 Veranstaltungen eingeläutet. Am Sonntag folgte noch der schon traditionelle „Tag des Ehrenamtes“. Doch ganz zu Ende ist die Veranstaltungssaison in der Seearena noch nicht. Vom Donnerstag, 22.8. bis Sonntag 25.08. findet der „Wölfersheimer Kinosommer“ mit vier Open-Air-Vorstellungen statt. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite www.woelfersheim.de.