Skulpturen, Gemälde und Kunsthandwerk
Zahlreiche Besucher fanden am vergangenen Wochenende den Weg zum Wölfersheimer See, wo erstmals die Veranstaltung Kunst am See stattfand. Eingeläutet wurde der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst im voll besetzten Zelt. Der Wölfersheimer Pfarrer Edwin Tonn gestaltete den Gottesdienst gemeinsam mit Eva Maria Kinski von der katholischen Kirchengemeinde. Wer wollte, konnte im Anschluss noch einen von den Landfrauen angebotenen Kaffee trinken oder direkt die einzelnen Stände inspizieren.
Rund 30 Aufsteller präsentierten sich auf der kleinen Kunstmeile. Begrüßt wurde man am Anfang der Zeltreihe von den Wölfersheimer Turmwächtern Karl-Heinz Siefert und Hugo Rieß, die den Weißen Turm und seine Geschichte den Besuchern näher brachten. Es folgten Stände mit Steinschmuck, Getöpfertem und Gartendeko, Seife und Patchwork, Edelsteinschmuck, Handdruckleinen und vielem mehr. Einige der Teilnehmer führten auch vor Ort vor, wie ihre Kunst entsteht. Sabine Stephan spinnte an ihrem Rad vor sich hin, Heinz Hess bearbeitete Speckstein und Gerd Rehberg schnitzte mit der Kettensäge. Vor den Augen der Besucher verwandelte Rehberg einen einfachen Baumstamm in ein Erdmännchen und sorgte so für Begeisterung. Abgeschlossen wurde die Reihe von Zelten durch die Freie Ritterschaft Friedberg, die sich und das Projekt Turmhügelburg in einem Lager präsentierten. Ein Schmied hämmerte hier auf Metall und es entstanden Alltagsgegenstände wie Gabeln. In einem Zelt war neben einer reich gedeckten Tafel ein Modell der Burg aufgebaut, und die Ritter standen für Erläuterungen zur Verfügung. Informationen zur Geschichte des Sees gab es vom Verein zur Pflege der Bergbau- und Kraftwerkstradition, der in einer Diaschau erläuterte, wie der See entstand und wie er genutzt wurde.
Verschiedene Objekte sollen dauerhaft am See erhalten bleiben. Am Seeufer stehen an markanten Stellen Silhouetten, die an die Vergangenheit und die Entstehung des Sees erinnern.
Ein Bergmann mit der Hacke, ein Schaufelrad, das Kraftwerk in Kleinformat und ein Bergmann mit einem „Hund“ sind zu finden. Aber auch zukunftsweisend sitzt dort ein kleiner Angler, zu dem sich im Laufe des Jahres ein großer Angler gesellen soll. Auf dem Gelände vom Hochseilgarten, weiden drei Holzpferde, die dem Treiben gemächlich zusehen. Auf der Wiese gegenüber ist Wölfi nicht zu übersehen. Gibt es nun wirklich ein Ungeheuer im Wölfersheimer See? Diese Frage konnte auch am vergangenen Sonntag nicht ganz geklärt werden. Ebenso sind sich die vielen Kinder, die im Malzelt der Künstlerpalette ihre Ideen zu Papier brachten, da nicht so sicher. Auf alle Fälle, gesehen hat Wölfi noch niemand. Also wird die Frage die großen und die kleinen Besucher noch eine ganze Weile beschäftigen.
Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten die Landfrauen aus Wölfersheim und Södel gemeinsam mit dem Team des Hochseilgartens. Zur Mittagszeit gab es im Hochseilgarten Gyros und am Nachmittag im gegenüberliegenden Zelt Kaffee und Kuchen von den Landfrauen. Beides war bereits gegen 15 Uhr ausverkauft, denn mit solchen Besuchermengen hatte niemand gerechnet.
Neben den Mitgliedern der Künstlerpalette, die einen Großteil der Planungen und Vorbereitungen übernommen hatten, waren viele Hände am Gelingen des Tages beteiligt. Die Firma ARA Messebau stellte den Künstlern kostenlose Platten zum Bemalen zur Verfügung, das Planungsbüro RegioKonzept unterstützte mit großformatigen Ausdrucken, die Familie Körner vom Römerhof stellte der Künstlerpalette Räumlichkeiten zum Malen zur Verfügung, die OVAG sorgte mit großen Holzmasten für eine Befestigungsmöglichkeit des Wölfi-Bildes, für das die Firma Rainer Lindt einen Hubwagen zum Aufhängen zur Verfügung stellte, Bernhard Reitz, unter dessen Anleitung das große Bild sicher montiert wurde und Herbert Stüber, der mit allen Grundstücksnutzern in Kontakt getreten ist, um zu klären, ob die Wiese für diesen Termin genutzt werden kann. "Mit Kunst am See haben wir gemeinsam mit der Künstlerpalette eine für Wölfersheim neue Veranstaltung initiiert. In einem ungewöhnlichen Ambiente konnten die Besucher Kunst unter freiem Himmel erleben. Die Qualität und Kreativität der Aussteller hat mich begeistert. Ich danke allen, die sich für die Veranstaltung eingesetzt haben und zum Gelingen beigetragen haben. Besonderer Dank geht an die Wölfersheimer Künstlerpalette, die viel Arbeit in die Organisation und die dauerhaften Kunstobjekte gesteckt hat, besonders aber Karin Sawitzky, die die Veranstaltung durch ihren unermüdlichen Einsatz erst möglich und durch ihre positive Art und Weise zu einem Erfolg gemacht hat." so Bürgermeister Rouven Kötter.