Selbstwerbung im Wölfersheimer Wald auch für Kleinabnehmer weiterhin möglich
Eine Presseveröffentlichung des Forstamtes Nidda sorgte für Missverständnisse und Irritationen bezüglich der künftigen Vorgehensweise in den Wäldern der Gemeinde Wölfersheim. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Brennholz zu erwerben. Die sogenannten Selbstwerber sind Personen, die vom Forstamt gefällte Bäume im Wald selbst aufbereiten. Sie kaufen nicht das bereits aufbereitete, am Wegesrand aufgebaute Brennholz, sondern stecken selbst viel Arbeit in die Aufbereitung des erworbenen Holzes. Unter anderem muss das Holz mit Hilfe sogenannter Rückegassen aus dem Wald gezogen und in transportfähige Stücke gesägt werden. In der Presseerklärung des Forstamtes wurde unter anderem beschrieben, dass diese Selbstwerber nur noch ab einer Abnahmegröße von 50 Festmeter Holz berücksichtigt würden. Damit könnten viele kleinere Selbstwerber kein Holz mehr in Wölfersheim machen. Bürgermeister Rouven Kötter hat in einem Gespräch mit Revierförsterin Hermine Link festgelegt, dass die Gemeinde Wölfersheim mit dieser sehr strikten Vorgehensweise nicht einverstanden ist. Es sei zwar richtig, dass die Waldböden im Revier Münzenberg als sehr empfindlich eingestuft und in den zertifizierten Wölfersheimer Wäldern strengere Maßstäbe bei der Holzrückung angelegt werden müssten. Dennoch sei es auch wichtig, die Interessen der Brennholzwerber dabei nicht aus den Augen zu verlieren, „Wir wollen klare Regeln und Maßstäbe für die Holzrückung durch Selbstwerber aufstellen und kontrollieren. Es ist mir jedoch wichtig, dass auch künftig eine Selbstwerbung von Brennholz in den Wölfersheimer Wäldern für Kleinabnehmer möglich ist“, stellt Bürgermeister Rouven Kötter klar. Der Zusammenschluss von mehreren Selbstwerbern mit nur einer verantwortlichen Person ist erwünscht und wird künftig durch einen Preisnachlass von 10 % bei Bestellungen von mehr als 30 Raummetern belohnt. Damit soll es in Zukunft erleichtert werden „schwarze Schafe“, die sich nicht an die Regeln der Selbstwerbung halten und beispielsweise mit motorisierten Fahrzeugen außerhalb der Rückegassen unterwegs sind, zur Verantwortung zu ziehen. „Die Gemeinde Wölfersheim hat ohne den Markwald Berstadt fast 400 Hektar Waldgebiet. Unsere Wälder erfüllen vielfältige Funktionen, sie dienen dem Naturschutz, dem Klimaschutz, der Naherholung und bieten Rückzugsraum für unsere hiesige Tierwelt. Auch die Holzproduktion ist eine Aufgabe, die von unseren Wäldern erfüllt wird. Wenn sich alle Beteiligten an die aufgestellten Regeln halten, dann ist es durchaus wünschenswert, dass die in Wölfersheim gewachsenen Hölzer auch vor Ort zur Erzeugung von Wärme und Energie eingesetzt werden. Auch dies ist ein Aspekt dezentraler Energieversorgung und passt zu unserem Selbstverständnis "Wölfersheim hat Energie". Dies ist möglich, ohne unsere Wälder und die darin befindliche Flora und Fauna zu schädigen.“ so Bürgermeister Kötter abschließend.