Kitas öffnen wieder und Parlament tagt
Schon vorletzte Woche wurde
bekanntgegeben, dass in den Kindergärten ab Juni ein eingeschränkter
Regelbetrieb starten soll. Die entsprechende Verordnung wurde leider
erst am Dienstag letzter Woche veröffentlicht. „Wir haben uns schon im
Vorfeld darüber Gedanken gemacht, aber die finalen Planungen konnten wir
erst mit der Veröffentlichung der entsprechenden Verordnung
durchführen. Die Räumlichkeiten, die personelle Ausstattung und
natürlich auch Anzahl und Altersstruktur der Kinder ist in jedem
Kindergarten anders. Wir haben ein Hygiene- und Betreuungskonzept
ausgearbeitet, das all diese Faktoren berücksichtigt.“ berichtet die für
Kindergärten zuständige Fachbereichleiterin Nicole Lehmann in einem
Video, dass von der Gemeinde kurzfristig veröffentlicht wurde. Generell
muss man zwischen der Notbetreuung beispielsweise für Kinder von Eltern
in systemrelevanten Berufsgruppen und dem eingeschränkten Regelbetrieb
unterscheiden. Kinder mit Anspruch auf Notbetreuung werden täglich
betreut. Alle anderen Kinder können an mindestens zwei oder drei Tagen
im Wochenwechsel betreut werden. Die Gemeinde hat die Gruppengröße auf
ein Mindestmaß reduziert. In jeder Gruppe wird nur etwa die Hälfte aller
Kinder betreut, und die Anzahl der Gruppen wurde in fast allen
Einrichtungen erhöht. „Dadurch benötigen wir in den Gruppen mehr
Personal, und die Betreuungszeit beschränkt sich auf das Basismodul. Mit
unserer Planung können wir den Eltern einen verlässlichen Plan bis zu
den Sommerferien bieten. Wenn es wieder Änderungen des Landes gibt, kann
sich das natürlich ändern.“ so Bürgermeister Eike See.
Bei der
Einteilung der Gruppen mussten verschiedene Aspekte berücksichtigt
werden. Es gibt zum Beispiel Geschwister, die unterschiedliche
Einrichtungen besuchen. Man hat darauf geachtet, dass diese Kinder an
denselben Tagen betreut werden. Zudem sind die Planungen so ausgelegt,
dass alle Kinder an verschiedenen Wochentagen die Einrichtung besuchen
können. Dadurch bleiben feste Gruppen erhalten, und es gibt möglichst
für alle tageweise Überschneidungen, zum Beispiel mit dem
Präsenzunterricht von Geschwisterkindern in der Schule.
Über die
Hygienemaßnahmen wurden alle Eltern von den Einrichtungen direkt
informiert. Es gibt aber auch Regelungen, die für alle gelten. Alle
Eltern müssen zwingend jeden Tag schriftlich bestätigen, dass die Kinder
und alle im Haushalt lebenden Personen gesund sind. „An keinen Orten in
ganz Hessen werden in den nächsten Wochen so viele Personen zusammen
kommen, wie in unseren Schulen und KiTas. Daher ist es von großer
Wichtigkeit, dass nur gesunde Kinder morgens das Haus verlassen. Als
Vater einer 6-jährigen Tochter, die in den letzten Wochen ohne Freunde
gelebt hat, freue ich mich riesig, dass es nun endlich wieder los geht.
Als Vorgesetzter von mehr als 65 Erzieherinnen und Erziehern, mehreren
Küchenhilfen, Aushilfskräften und Azubis bin ich allerdings auch
angespannt, da mir die Gesundheit meiner Mitarbeiter und deren Familien
extrem wichtig ist.“ so Bürgermeister See. Am Freitag und Samstag wurden
alle Eltern von den Einrichtungen direkt kontaktiert. „Ich möchte an
dieser Stelle meinem ganzen Kita Team von der Fachbereichsleiterin bis
zur Erzieherin danken. Das Team hat ein umfangreiches Betreuungskonzept
ausgearbeitet, das die Sicherheit aller Beteiligten in den Vordergrund
stellt. Mit diesem Konzept und den Erkenntnissen der letzten Monate rund
um das Virus gehen wir die kommenden Wochen optimistisch an.“ so See.
Die
Kindergärten sind in dieser Woche auch Thema in einer Sitzung der
Gemeindevertretung, die nach mehreren Wochen Pause wieder tagt. Die
Parlamentarier werden final darüber entscheiden ob die
Kindergartengebühren für die Monate April und Mai für alle Eltern, deren
Kinder keine Notbetreuung in Anspruch genommen haben, erlassen wird.
Bereits vor einigen Wochen hat die Gemeinde Kontakt mit allen
Fraktionsvorsitzenden aufgenommen, um eine Vorgehensweise abzustimmen.
Dabei wurde sich darauf verständigt, die Abbuchung der Gebühren zunächst
auszusetzen. Da eine Anpassung der Satzung notwendig ist, muss die
Gemeindevertretung nun darüber entscheiden.
Schon in der vergangenen
Woche fand eine Sitzung des Bauausschusses in der Mehrzweckhalle
Berstadt statt. In dieser Woche fanden zwei Sitzungen der
Gemeindevertretung statt. „Wir haben umfangreiche Vorkehrungen
getroffen, um die Sicherheit der Parlamentarier und der Besucher zu
gewährleisten.“ berichtet der im Rathaus zuständige Leiter der
Hauptabteilung Markus Herrmann. Die Tische und Stühle in den Hallen
wurden großflächig gestellt, um entsprechende Sicherheitsabstände
gewährleisten zu können. Durch die Anzahl der Tische kann die Sitzung
nicht wie gewohnt im Vereinsraum der Wetterauhalle realisiert werden,
sondern muss im großen Saal der Halle stattfinden. Neben
Handdesinfektionsspendern an allen Ein- und Ausgängen wurde auch eine
Flächendesinfektion durchgeführt, und Mikrofone wurden mit Spuckschutz
ausgestattet.