Kitas öffnen wieder und Parlament tagt

In den vergangenen Wochen war der Betrieb in den Wölfersheimer Kindergärten weitgehend eingestellt. Es gab lediglich eine Notbetreuung für Kinder in systemrelevanten Berufen. Am Montag nahmen die Kindergärten ihren Betrieb wieder auf. Seither können alle Kinder wieder in den Kindergarten. Eingeschränkt, aber alle Kinder dürfen kommen. Auch die Gremien der Gemeinde tagen seit vergangener Woche wieder unter entsprechenden Schutzmaßnahmen.
10.09.20 / Gemeinde Wölfersheim

Schon vorletzte Woche wurde

bekanntgegeben, dass in den Kindergärten ab Juni ein eingeschränkter

Regelbetrieb starten soll. Die entsprechende Verordnung wurde leider

erst am Dienstag letzter Woche veröffentlicht. „Wir haben uns schon im

Vorfeld darüber Gedanken gemacht, aber die finalen Planungen konnten wir

erst mit der Veröffentlichung der entsprechenden Verordnung

durchführen. Die Räumlichkeiten, die personelle Ausstattung und

natürlich auch Anzahl und Altersstruktur der Kinder ist in jedem

Kindergarten anders. Wir haben ein Hygiene- und Betreuungskonzept

ausgearbeitet, das all diese Faktoren berücksichtigt.“ berichtet die für

Kindergärten zuständige Fachbereichleiterin Nicole Lehmann in einem

Video, dass von der Gemeinde kurzfristig veröffentlicht wurde. Generell

muss man zwischen der Notbetreuung beispielsweise für Kinder von Eltern

in systemrelevanten Berufsgruppen und dem eingeschränkten Regelbetrieb

unterscheiden. Kinder mit Anspruch auf Notbetreuung werden täglich

betreut. Alle anderen Kinder können an mindestens zwei oder drei Tagen

im Wochenwechsel betreut werden. Die Gemeinde hat die Gruppengröße auf

ein Mindestmaß reduziert. In jeder Gruppe wird nur etwa die Hälfte aller

Kinder betreut, und die Anzahl der Gruppen wurde in fast allen

Einrichtungen erhöht. „Dadurch benötigen wir in den Gruppen mehr

Personal, und die Betreuungszeit beschränkt sich auf das Basismodul. Mit

unserer Planung können wir den Eltern einen verlässlichen Plan bis zu

den Sommerferien bieten. Wenn es wieder Änderungen des Landes gibt, kann

sich das natürlich ändern.“ so Bürgermeister Eike See.

Bei der

Einteilung der Gruppen mussten verschiedene Aspekte berücksichtigt

werden. Es gibt zum Beispiel Geschwister, die unterschiedliche

Einrichtungen besuchen. Man hat darauf geachtet, dass diese Kinder an

denselben Tagen betreut werden. Zudem sind die Planungen so ausgelegt,

dass alle Kinder an verschiedenen Wochentagen die Einrichtung besuchen

können. Dadurch bleiben feste Gruppen erhalten, und es gibt möglichst

für alle tageweise Überschneidungen, zum Beispiel mit dem

Präsenzunterricht von Geschwisterkindern in der Schule.

Über die

Hygienemaßnahmen wurden alle Eltern von den Einrichtungen direkt

informiert. Es gibt aber auch Regelungen, die für alle gelten. Alle

Eltern müssen zwingend jeden Tag schriftlich bestätigen, dass die Kinder

und alle im Haushalt lebenden Personen gesund sind. „An keinen Orten in

ganz Hessen werden in den nächsten Wochen so viele Personen zusammen

kommen, wie in unseren Schulen und KiTas. Daher ist es von großer

Wichtigkeit, dass nur gesunde Kinder morgens das Haus verlassen. Als

Vater einer 6-jährigen Tochter, die in den letzten Wochen ohne Freunde

gelebt hat, freue ich mich riesig, dass es nun endlich wieder los geht.

Als Vorgesetzter von mehr als 65 Erzieherinnen und Erziehern, mehreren

Küchenhilfen, Aushilfskräften und Azubis bin ich allerdings auch

angespannt, da mir die Gesundheit meiner Mitarbeiter und deren Familien

extrem wichtig ist.“ so Bürgermeister See. Am Freitag und Samstag wurden

alle Eltern von den Einrichtungen direkt kontaktiert. „Ich möchte an

dieser Stelle meinem ganzen Kita Team von der Fachbereichsleiterin bis

zur Erzieherin danken. Das Team hat ein umfangreiches Betreuungskonzept

ausgearbeitet, das die Sicherheit aller Beteiligten in den Vordergrund

stellt. Mit diesem Konzept und den Erkenntnissen der letzten Monate rund

um das Virus gehen wir die kommenden Wochen optimistisch an.“ so See.

Die

Kindergärten sind in dieser Woche auch Thema in einer Sitzung der

Gemeindevertretung, die nach mehreren Wochen Pause wieder tagt. Die

Parlamentarier werden final darüber entscheiden ob die

Kindergartengebühren für die Monate April und Mai für alle Eltern, deren

Kinder keine Notbetreuung in Anspruch genommen haben, erlassen wird.

Bereits vor einigen Wochen hat die Gemeinde Kontakt mit allen

Fraktionsvorsitzenden aufgenommen, um eine Vorgehensweise abzustimmen.

Dabei wurde sich darauf verständigt, die Abbuchung der Gebühren zunächst

auszusetzen. Da eine Anpassung der Satzung notwendig ist, muss die

Gemeindevertretung nun darüber entscheiden.

Schon in der vergangenen

Woche fand eine Sitzung des Bauausschusses in der Mehrzweckhalle

Berstadt statt. In dieser Woche fanden zwei Sitzungen der

Gemeindevertretung statt. „Wir haben umfangreiche Vorkehrungen

getroffen, um die Sicherheit der Parlamentarier und der Besucher zu

gewährleisten.“ berichtet der im Rathaus zuständige Leiter der

Hauptabteilung Markus Herrmann. Die Tische und Stühle in den Hallen

wurden großflächig gestellt, um entsprechende Sicherheitsabstände

gewährleisten zu können. Durch die Anzahl der Tische kann die Sitzung

nicht wie gewohnt im Vereinsraum der Wetterauhalle realisiert werden,

sondern muss im großen Saal der Halle stattfinden. Neben

Handdesinfektionsspendern an allen Ein- und Ausgängen wurde auch eine

Flächendesinfektion durchgeführt, und Mikrofone wurden mit Spuckschutz

ausgestattet.