Kinderbetreuung für Herausforderungen gerüstet
Zum Ende der vergangenen Woche musste einer der Wölfersheimer Kindergärten, die eine Notbetreuung bieten, seinen Betrieb wegen eines Corona-Verdachtsfalls einstellen. Da zudem mehrere Kinder Erkältungssymptome zeigten, wurde die Betreuung im Kindergarten Villa Kunterbunt bis zum 13. April zur Sicherheit von Kindern und Mitarbeitern eingestellt. Die Erzieherinnen haben sich freiwillig in häusliche Isolation begeben. Die Einrichtung wurde über das Wochenende von Grund auf gereinigt und desinfiziert. In der Einrichtung wurden bisher acht Kinder betreut. Insgesamt nutzen derzeit weitere elf Kinder das Betreuungsangebot. Um das Risiko für Kinder und Erzieherinnen so gering wie möglich zu halten, verteilen sie sich auf die Kita Pusteblume in Wohnbach, Räuberhöhle in Melbach, Wasserburg in Berstadt und die Kinderstube im Wölfersheimer Ortskern. „Wir haben entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Wir haben viele von ihnen unter Fortzahlung der Bezüge freigestellt – sei es, weil sie Kinder unter 12 Jahren haben, die sie betreuen müssen oder evtl. selbst schon älter als 60 Jahre sind. Auch in anderen Einzelfällen haben wir mit viel Verständnis versucht, Lösungen zu finden.“ berichtet Personalleiter Markus Herrmann.
Derzeit bereitet man sich auf die möglichen Nachfragen nach einer Betreuung über Nacht und am Wochenende vor. Bei einem möglichen weiteren Anstieg von COVID-19 Erkrankten ist ein erhöhter Personalbedarf im Bereich der Gesundheitsversorgung und des Rettungsdienstes zu erwarten. Deshalb werden in ganz Hessen Betreuungsplätze für Kinder von Eltern der betroffenen Berufsgruppen geschaffen. „Das stellt uns natürlich vor Herausforderungen. Ich bin stolz auf das engagierte Team unserer Erzieherinnen und Erzieher. Innerhalb kürzester Zeit haben sich zahlreiche Personen gemeldet, die in dieser schwierigen Situation auch bereit sind, am Wochenende oder über Nacht zu arbeiten.“ so die zuständige Fachbereichsleiterin Nicole Lehmann. Um auch eine Übernachtung in den Einrichtungen zu ermöglichen, hält die Gemeinde bereits Betten und Matratzen bereit, die bei Bedarf durch den Bauhof in die entsprechende Einrichtung transportiert werden. Möchte man das Angebot an den Feiertagen in Anspruch nehmen, gelten allerdings strenge Bedingungen. Es muss mindestens ein Elternteil im Rettungsdienst oder im Gesundheitswesen beschäftigt sein. Der andere Elternteil muss ebenfalls in einem Schlüsselberuf der 2. Corona-BekämpfungsVO des Landes tätig sein. Darüber hinaus müssen beide Elternteile zeitgleich im Einsatz sein und die erforderliche Kinderbetreuung privat nicht sicherstellen können. Die abschließende Planung obliegt hier dem Wetteraukreis. In Wölfersheim ist man vorbereitet. „Die Situation stellt jeden Einzelnen vor Herausforderungen und ist mit harten Einschnitten verbunden. Die Mitarbeiter aus Kindergärten, Bauhof und Verwaltung ziehen mehr denn je an einem Strang, um dies gemeinsam bewältigen zu können. Ich kann ihnen dafür nur meinen Dank und Respekt aussprechen.“ schließt Bürgermeister Eike See ab.