Jüdisches Leben in Wölfersheim
Sie erforschten die Artenvielfalt von Moosen und Flechten auf dem jüdischen Friedhof Wölfersheim. Genau unter die Lupe genommen wurden dabei die erhaltenen Grabmale. Schülerinnen und Schüler stellten nun im Rahmen einer Abschlussveranstaltung den Forschungsbericht vor. Weiterhin berichteten Sie, wie sie sich in den vergangenen Monaten mit der christlich-jüdisch-deutschen Geschichte, die der Friedhof erzählt, beschäftigt haben.
Herbert Mayer aus Wölfersheim, der der Schülergruppe im vergangenen Sommer den Friedhof erstmals zeigte sowie auch Dr. Götz Hartmann, der für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge beteiligt war, wurden von den Schülerinnen und Schülern in ihrem Abschlussbericht dankend erwähnt.
Das Ziel dieses von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützten Schüler-Forschungsprojekts war es, die Artenvielfalt von Moosen und Flechten auf dem jüdischen Friedhof in Wölfersheim zu untersuchen. Dies geschah unter der fachlichen Leitung von Frau Dr. Killmann.
Das Schulprojekt ist Teil der Bemühungen der Singbergschule Wölfersheim, das Bewusstsein für den Schutz und den Erhalt des kulturellen Erbes zu stärken. Mit der Teilnahme an "denkmal aktiv" und durch die enge Zusammenarbeit mit Fachleuten wird das Interesse der Schülerinnen und Schüler für Wert und Bedeutung des jüdischen Friedhofs und an der Denkmalpflege geweckt.
Die Singbergschule Wölfersheim ist stolz darauf, dass ihre Schülerinnen und Schüler einen so bedeutenden Beitrag zum Erhalt unseres kulturellen Erbes leisten. Die Geschichte des jüdischen Friedhofes zeigt darüber hinaus, dass die deutsche christlich-jüdische Geschichte viele Jahrhunderte zählt. Die Begegnung mit diesem Erbe wird teilweise vermieden oder nur verschämt durchgeführt. Das Projekt soll dies ändern und den Friedhof als Teil der christlich-jüdischen und damit auch der Wölfersheimer Geschichte einordnen und erfahrbar machen.
Daniel Neumann betonte den Einsatz der Schülerinnen und Schüler und verwies darauf, dass es von besonderer Bedeutung und besonderem Wert sei, sich für die Erinnerung an die Verstorbenen und die jüdischen Friedhöfe einzusetzen. Nur dadurch bliebe ihre Geschichte erlern- und erfahrbar, was vor dem Hintergrund des aktuell grassierenden Antisemitismus von großer Wichtigkeit sei.