Jeder kann beim Klimaschutz mitmachen

Hungen, Schotten und Wölfersheim laden zur Auftaktveranstaltung
24.09.19 / Gemeinde Wölfersheim

Am Mittwoch, dem 2. November 2011, ist es soweit, die Bürger der Kommunen Hungen, Schotten und Wölfersheim haben die Möglichkeit, sich am kommunalen Klimaschutzprojekt zu beteiligen. In der Festhalle Schotten können sich Bürger aller Kommunen ab 19.30 Uhr über den bisherigen Stand der Dinge, die Beteiligungsmöglichkeiten und die weitere Vorgehensweise informieren. Neben der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern der Kommunen wird der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Bad Hersfeld, Guido Spohr, von den gesammelten Erfahrungen berichten.

Die drei Kommunen wollen gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Anfang 2011 trafen sich der Hungener Bürgermeister Klaus Peter Weber, die Schottener Bürgermeisterin Susanne Schaab und der Wölfersheimer Bürgermeister Rouven Kötter bereits im Hungener Rathaus, um den Vertrag zum Kommunalen Klimaschutzprojekt, das sich an der Richtlinie des Bundesumweltministeriums (BMU) orientiert, zu unterzeichnen. Durch das Projekt sollen gemeinsam Potentiale für erneuerbare Energien in den drei Kommunen ermittelt werden. Ebenso wird eine Bestandsaufnahme der Energieverbräuche (Strom und Wärme) mit den dazugehörigen CO2-Emissionen für jede der drei Kommunen erstellt. Daraus werden anschließend Handlungsempfehlungen für die einzelnen Kommunen unter Beachtung möglicher Synergieeffekte zur konkreten Umsetzung der vorhandenen Klimaschutzmöglichkeiten konzipiert. Das kommunale Klimaschutzprojekt soll hierbei neben einer Basis für die Entwicklung und Realisierung von Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung auf regionaler und kommunaler Ebene liefern und eine Initialzündung zur Nachhaltigkeit setzen.

Bürger sind gefragt

Für die Erstellung und erfolgreiche Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes sind die Kommunen insbesondere auf die Mithilfe und das Mitwirken der Bürger, Investoren, Energieversorger sowie Interessenverbände wie Handwerkskammern und Umweltverbände angewiesen, die durch ihr Fach- und Hintergrundwissen das Vorhaben zum Klimaschutz unterstützen können. Zu diesem Zweck sind u.a. zwei Klimaschutzkonferenzen und eine Klimaschutzwerkstatt vorgesehen. In den Klimawerkstätten werden Experten aus den jeweiligen Kommunen herangezogen, welche die einzelnen Sektoren vertreten. Zu den Sektoren zählen private Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistung, Industrie, kommunale Liegenschaften/ kommunales Energiemanagement, erneuerbare Energien – Strom/Wärme sowie Öffentlichkeitsarbeit/ strategische Ansätze. Alle Akteure sind gefragt ihre Meinungen und Ideen mit einzubringen.

Kommunen schwimmen nicht nur mit dem Strom

Nicht nur auf globaler sondern auch auf lokaler Ebene macht sich der Klimawandel bereits bemerkbar. So sind die Temperaturen in den letzten 50 Jahren in Hessen im Durchschnitt bereits um 0,9°C gestiegen. Bis Ende des Jahrhunderts ist mit einem weiteren Temperaturanstieg um durchschnittlich etwa 2°C zu rechnen. Auch die Jahressumme für den Niederschlag ist in diesem Zeitraum um 8,5% gestiegen. Jedoch fällt der meiste Niederschlag im Herbst und Winter, während der Frühling und der Sommer immer trockener wurden. Wenn nichts unternommen wird, setzen sich diese Trends auch in den nächsten Jahrzehnten fort.

Die Bundesrepublik Deutschland hat zugesagt, die Treibhausgasemissionen um 40% bis 2020 gegenüber dem Basisjahr 1990 zu senken. Speziell das Land Hessen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch bis 2020 auf 20% (2009 waren es 13,4%) zu erhöhen. Dies kann jedoch nur umgesetzt werden, wenn sich jeder für die Umsetzung alternativer Energiegewinnung engagiert. Somit ist es auch Aufgabe der Städte und Gemeinden, sich am Klimaschutz zu beteiligen, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Hungen, Schotten und Wölfersheim beschäftigen sich nicht erst seit den verheerenden Ereignissen in Japan mit dem Thema. Schon seit einigen Jahren werden gemeindeeigene Gebäude energetisch optimiert. Ein Beispiel hierfür ist die neue energieeffiziente Singberg Sporthalle in Wölfersheim. Mit dem gemeinsamen Klimaschutzprojekt geht man nun einen Schritt weiter.

Weitere Informationen zum Projekt sollen künftig unter www.interkommunaler-klimaschutz.de veröffentlicht werden.