Ibo Knöpp Band auf der Vielfaltbühne
Auch Bürgermeister Eike See zeigte sich in seiner Begrüßung zuversichtlich, dass die Veranstaltung trocken über die Bühne gehen wird nachdem am Vortag eine Gewitterwarnung zur Konzertabsage geführt hatte. „Sicherheit geht einfach vor“, erklärte See, der zusammen mit Tamara Wagner vom interkommunalen Zusammenschluss „buntERleben – Gemeinsam für Vielfalt + Respekt“ die vielen Stammbesucher kurz begrüßte.
Danach gehörte die Bühne Ibo Knöpp und seinen beiden Mitstreitern, dem Bad Nauheimer Schlagzeuger Bernhard „Ben“ Böttcher und Bassist Michael Bauer, der auch für Technik und Licht während der gesamten Veranstaltungsreihe „Sommer am See“ verantwortlich zeichnet.
Mit einem Instrumentalstück eröffnete das Trio seinen Auftritt und begeisterte schon hier mit perfektem Zusammenspiel. Wie alle Lieder an diesem Abend, stammt das Stück ohne Namen aus der Feder des aus der Türkei stammenden Wahl-Melbachers, der schon seit mehr als 20 Jahren Songs schreibt und in verschiedenen Coverbands Bühnenerfahrung gesammelt hat. Vor sechs Jahren gründete er seine eigene Band und spielt seitdem nur noch seine selbst komponierten und getexteten Stücke.
Dabei überrascht Knöpp sowohl mit seinen vielfältigen Kompositionen als auch mit seinen Texten, in denen er schon mal Alltagsprobleme aufgreift, aber auch seine Dankbarkeit gegenüber seinen liebgewonnenen Mitmenschen zeigt.
Das gelingt ihm mit harten Rockeinflüssen ebenso wie mit ruhigen Balladen und eingängigen Melodien, die zum mitklatschen und mitsingen bestens geeignet sind, was die Besucher gerne nutzen, sehr zur Freude des Trios auf der Bühne, das vor Spiellaune nur so sprüht. Rockig ist es auf jeden Fall, mal hart und fetzig, ein anderes Mal gefühlvoll und melodisch. Die Vielfalt von Ibo Knöpps Musik jedenfalls kommt beim Publikum bestens an, so wie „Live“, einer „Hymne auf das Leben“, wie Knöpp sagt.
Im Song „Don’t“ beschäftigt sich der Musiker mit dem Thema „Verbote“ und geht der Frage nach: „Was darf man oder was darf man nicht.“ Besonders am Herzen liegen ihm seine Freunde, denen er den Song „Thank you my friend“ widmet. „Dazu gehören auch die Beiden hier auf der Bühne“, meint Knöpp. Das nimmt man dem sympathischen Musiker sofort ab.
Einer seiner gefühlvollen Balladen hat er als „Dankeschön für meine Mutter“(Knöpp) geschrieben und dann überrascht Knöpp mit seinem brandneuen Song „This could be the last time.“ In diesem Anti-Kriegs-Song beschreibt er die Gedanken einer Soldatin oder eines Soldaten unmittelbar vor dem Kriegseinsatz.
Besonders groß war da der Applaus der Besucher, die sich nach zwei Stunden hervorragender Musik ohne Pause noch zwei Zugaben erklatschten, trotz der immer dunkler werdenden Wolken. Mit „One Day“ verabschiedete sich das Trio schließlich von den Besuchern an einem Tag, an dem alles passte, sogar das Wolkenspiel am Himmel.