Großer Schritt für Familienziel Wölfersheim
In direkter Nachbarschaft zur Singbergschule befindet sich seit über 50 Jahren der Kindergarten Villa Kunterbunt. Er ist eine der ältesten Kindertagesstätten in Wölfersheim, und eine Erneuerung und Erweiterung ist auf Dauer aus pädagogischen Gründen unumgänglich. Das bestehende Gelände bietet jedoch kaum Erweiterungsmöglichkeiten, und die Aufstockung des Gebäudes würde ein teures aber schlechtes Resultat abliefern. Die Gemeindevertretung hat daher einen Neubau des Kindergartens in der Straße „Am Altenheim“ beschlossen. Nachdem die Anforderungen an das Gebäude abgestimmt waren, wurde ein erster Entwurf beim Architekturbüro „Studio AW“ in Gießen beauftragt. Dieser Entwurf wurde dann nicht nur in den verschiedenen Fachbereichen im Rathaus, sondern auch mit Erzieherinnen, Eltern und Fachbehörden abgestimmt. Nachdem alle Änderungen eingearbeitet waren, hat der Gemeindevorstand unlängst einstimmig für den Entwurf votiert.
Vorgesehen ist ein Kindergarten für insgesamt drei Gruppen. In der Regelgruppe sollen 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut werden können. Werden Kinder mit Behinderung betreut, kann die Anzahl der Betreuungsplätze entsprechend reduziert werden. In der altersgemischten Gruppe können ebenfalls 25 Kinder betreut werden. Hier ist allerdings schon eine Betreuung ab dem zweiten Lebensjahr geplant. Die geplante Nestgruppe bietet Platz für 12 Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren. Damit trägt die Gemeinde der großen Nachfrage in diesem Bereich Rechnung und erhöht das Platzangebot für Kleinkinder deutlich. Insgesamt finden bis zu 62 Kinder einen Betreuungsplatz. Direkt aus den drei Gruppenräumen gelangt man in die beiden Schlafräume, in denen Kinder mit Ganztagsbetreuung schlafen können. Der geplante Mehrzweckraum wird durch eine mobile Trennwand vom Speiseraum getrennt, an den die Ausgabeküche angrenzen wird. Für Feste und gemeinsame Aktivitäten bietet sich hier ein optimaler Platz. Neben Personal-, Sanitär- und Reinigungsräumen findet man auch einen Differenzierungsraum, der eine intensivere Arbeit mit den Kindern ermöglichen soll. Durch einen kleinen Innenhof sollen die Flurbereiche hell und offen wirken. Wie Bürgermeister Rouven Kötter berichtet, konnte man bei der Planung ein optimales Ergebnis erzielen. „Beim Bau der Kindergärten in Berstadt und Wohnbach konnten wir wertvolle Erfahrungen gewinnen, die bei diesem Projekt mit einfließen konnten. Anders als bei den letzten beiden Neubauten war man hier nicht an bestehende Gebäude gebunden, sondern konnte frei planen. Das sieht man dem tollen Ergebnis an.“ so Kötter.
Neben den Räumlichkeiten selbst findet auch eine energetisch sinnvolle Bauweise Beachtung in den Planungen. Die Außenwände werden beispielsweise in Holzrahmenbauweise errichtet und mit einer speziellen Dämmung versehen. Gleiches gilt für große Teile der Dächer. Insgesamt soll das Gebäude den Anforderungen eines Passivhauses (KfW-Effizienzhaus 55) entsprechen. Die Wärmeversorgung soll über eine mit einer Photovoltaikanlage gekoppelte Wärmepumpe erfolgen. Die Räume werden über eine Fußbodenheizung beheizt und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit Frischluft versorgt. Mit der Bauweise werden energetische und wirtschaftliche Faktoren vereint werden.
Das großzügige Außengelände wird vom Bauhof der Gemeinde in Eigenleistung hergestellt. Schon beim Kindergartenneubau in Berstadt haben die Bauhofmitarbeiter gezeigt, was in ihnen steckt. Abgerundet werden die Planungen durch eine ausreichende Zahl an Parkplätzen vor dem Eingangsbereich sowie einen erheblichen Umbau des Straßenbereichs, um ein hohes Maß an Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Abschließend über die Entwürfe abstimmen wird die Gemeindevertretung in ihrer nächsten Sitzung. Vorher geht das umfangreiche Projekt noch in die Fachausschüsse, wo Planer und beteiligte Fachleute Rede und Antwort stehen werden. „An den Plänen haben sehr viele Menschen mit viel Leidenschaft gearbeitet. Ich danke allen Beteiligten und hoffe, dass die Gemeindevertretung den Planungen für Wölfersheims modernsten Kindergarten zustimmen wird.“ schließt Bürgermeister Rouven Kötter ab.