Geselligkeit, Kameradschaft und Verlässlichkeit
Am vergangenen Sonntag wurde der Kreisel in der Wölfersheimer Seestraße offiziell eingeweiht. Etwa 300 Personen hatten den Weg zum Energiemuseum gefunden, um die Fertigstellung des neuen Wahrzeichens gebührend zu feiern. Darunter Landrat Joachim Arnold, der Vorsitzende der Gemeindevertretung Gerhard Weber, der erste Beigeordnete Manfred Sauer und zahlreiche Ehrengäste.
Nach dem Abschluss der eigentlichen Bauarbeiten hat sich in der Seestraße noch einiges getan. Auf dem Kreisel wurde ein Stollen gebaut, aus dem ein Bergmann auf einem Gleis einen Hunt (Kohlewagen) heraus schiebt. Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Kreisels ist auch eine von innen beleuchtete Box. Mit dem Schriftzug "Glück Auf" erinnert der Kasten ebenfalls an die Bergbautradition der Gemeinde, symbolisiert jedoch durch den rostenden Stahl auch die Vergänglichkeit. Auf einer Seite des Stollens wurde das Logo "Wölfersheim hat Energie" angebracht, was eine Brücke von der Tradition hin zu modernen Formen der Energiegewinnung schlagen soll. Gegenüber des Kreisels wurde ein öffentlicher Platz grundlegend umgestaltet. Wo früher die Hecken wild wucherten, lädt nun ein großzügiges Holzdeck mit Bänken zum Verweilen ein. Einige Bäume sollen hier Schatten spenden. Wer aus Richtung Melbach auf den Platz zu fährt wird künftig das große, angepflanzte Logo der Gemeinde sehen.
Rudi Weinelt vom Verein zur Pflege der Bergbau- und Kraftwerkstradition begrüßte alle Anwesenden, zeigte sich erfreut über die Gestaltung und lud alle Teilnehmer zu einem Besuch des Museums ein. Über 200 Personen folgten dieser Einladung am Tag des offenen Denkmals. Nach der Begrüßung sang der extra für diesen Anlass gebildete Projektchor unter der Leitung von Hartmut Erker. Auf Initiative der Gemeinde haben sich Chöre aus allen Ortsteilen an dem Chor beteiligt. In den einzelnen Ortsteilen wurde zunächst in den Gesangvereinen und dann in der Gesamtrunde geprobt. Die Besucher waren sich einig - der Aufwand hat sich gelohnt. Etwa 70 Sängerinnen und Sänger gaben das Lied "Glück auf, der Steiger kommt" zum Besten. Flankiert wurde der Chor von Hans-Joachim Dudek und Robert Kissner vom Vorstand des Vereins zur Pflege der Bergbau- und Kraftwerkstradition, die in Steigeruniform für ein ansprechendes Bild sorgten.
Nach dem begeisterten Applaus für den Chor ergriff Bürgermeister Rouven Kötter das Wort. Er dankte dem Projektchor, dem Bergbauverein und der Freiwilligen Feuerwehr, die gemeinsam zur Einweihung beigetragen haben und allen, die am Bau des Kreisels, dessen Gestaltung und dem angrenzenden Platz beteiligt waren. "Der Kreisel symbolisiert die stolze Geschichte unserer Gemeinde. Das ist die stolze Geschichte von uns allen. Wölfersheim war in der gesamten Region bekannt dafür, dass wir Energie hatten. Wir erzeugen Energie und sorgen für Arbeitsplätze für die ganze Region. Wölfersheim stand dafür, dass man mit ehrlicher Arbeit gutes Geld verdienen konnte und dafür, dass bei uns Geselligkeit herrschte, Kameradschaft gepflegt wurde und Verlässlichkeit ein bedeutender Wert war. Daran soll dieser Kreisel erinnern. Er soll daran erinnern, dass diese Werte bei uns nicht nur in der Vergangenheit vorherrschten, sondern dass wir auch daran anknüpfen und die Lehren aus dieser Zeit ziehen wollen. Wölfersheim hat auch heute noch Energie. Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen sind eine wichtige Aufgabe, die wir sehr erfolgreich anpacken. Wir wollen auch heute als moderner, ökologischer Energieerzeuger für die Region wirken. Und wir vergessen auch eine der wichtigsten Lehren aus dieser Bergbauzeit nicht: Nur gemeinsam sind wir stark. Tausende Autofahrer werden diesen Kreisel täglich passieren. Sie werden durch den Anblick dieses Kreisels an die stolze Geschichte unserer Gemeinde erinnert und auch daran, dass wir auch heute noch Energie haben. Ich danke allen, die am Bau des Kreisels und dem heutigen Einweihungsfest mitgewirkt haben. Ich wünsche allen Verkehrsteilnehmern, dass dieser Kreisel für sie ein Garant für Sicherheit und Unfallfreiheit sein wird. Uns allen wünsche ich, dass die Zukunft unserer Gemeinde genauso stolz wird, wie es unsere Vergangenheit war, und unsere Gegenwart ist. Der Kreisel ist hiermit offiziell eröffnet. Glück auf." schloss Kötter die Einweihung ab.