Gemeinsam das Beste für Wölfersheim erreichen - Erste Sitzung
Die erste Sitzung der Gemeindevertretung ist generell etwas Besonderes. Unter Pandemie-Bedingungen ist sie das auch für erfahrene Kommunalpolitiker. Vor Beginn der Sitzung in der Wetterauhalle hatten alle Parlamentarier und Besucher die Möglichkeit, einen kostenlosen Corona-Antikörper-Schnelltest durchzuführen. Sich ihrer Verantwortung bewusst nutzen alle Parlamentarier und auch die Besucher das eigentlich freiwillige Angebot. Durchgeführt wurden die Tests von Sina Dietz und Sabine Springer von der Sozialstation Mittlere Wetterau. Die erste Sitzung nach der Kommunalwahl ist die einzige reguläre Sitzung der Gemeindevertretung, zu der Bürgermeister Eike See einlädt und auch den Beginn der Sitzung leitet. Er appellierte an alle Parlamentarier und erinnerte daran, dass der Wahlkampf vorbei sei. „Im Wahlkampf sagt man meist das eine oder andere Wort, das man sonst nicht gesagt hätte,“ sagte er zur Begrüßung. „Wir werden auch in den kommenden Jahren nicht immer bei allen Themen einer Meinung sein - aber einen respektvollen Umgang miteinander sollten wir uns bewahren.“ Seinen Dank richtete er dabei aber in Richtung der Wähler und Wahlhelfer, die trotz der erschwerten Bedingungen in diesem Jahr ihre Stimme abgaben bzw. bei der ordnungsgemäßen Auszählung dieser geholfen haben. Besonders dankte er Gemeindewahlleiter Markus Herrmann und Thorsten Höhne für die reibungslose Durchführung der Wahl.
Gleich der erste wirkliche Tagesordnungspunkt der ersten Sitzung der neuen Gemeindevertretung befasste sich mit der Wahl des Vorsitzenden der Gemeindevertretung. Für die Durchführung der Wahl wurde Willi Lind (FWG) als Altersvorsitzender des Gremiums ermittelt, der kurzzeitig die Sitzungsleitung übernahm. In geheimer Wahl wurde Gerhard Weber (SPD), der bereits in der vergangenen Wahlperiode der Gemeindevertretung vorsaß, fraktionsübergreifend gewählt. Mit 24 zu sechs Stimmen setzte er sich in dem Wahlgang gegen den zweiten Wahlvorschlag, Dr. Franz Grolig (Bündnis90/Grüne), durch. Zu Webers Stellvertreter wurden Stefan Bodem (SPD), Matthias Appel (SPD), Burkhard Käs (FWG), Thomas Küchenmeister (B90/Grüne), Nadine Zinsheimer (CDU) und Maria Magdalena Gerlach (SPD) gewählt. „Ich möchte mich ganz herzlich für das ausgesprochene Vertrauen bedanken und verspreche, auch in den zukünftigen fünf Jahren die Sitzungen neutral zu führen - das bedeutet auch die Gleichbehandlung der Parlamentarier und Fraktionen,“ so Weber nach seiner Wahl. „Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft alles tun, um gemeinsam das Beste für Wölfersheim zu erreichen.“ Als neue Schriftführer wurden die Rathausmitarbeiterinnen Janina Voit, Yvonne Willa und Daniela Wahl gewählt.
Im Anschluss wurde über die Ordnungsmäßigkeit der Wahl beschlossen. Weber übergab das Wort an Gemeindewahlleiter Markus Herrmann, der nochmals seinen ausdrücklichen Dank an alle ehrenamtlichen Helfer und auch die Helfer in der Verwaltung richtete. Eine solche Teamleistung sei keine Selbstverständlichkeit. Einsprüche gegen die Gültigkeit der Wahl waren nicht eingegangen, und besondere Vorfälle konnte man nicht verzeichnen. Zumindest keine, die Auswirkungen auf die Wahl hatten. In einer Gedenkminute gedachte man Elke Ulrich, die als Mitglied des Wahlausschusses verstorben war. In den vergangenen Jahren war Ulrich in den verschiedensten Bereichen ehrenamtlich engagiert. Auch war sie für die FWG Fraktion Mitglied der Gemeindevertretung und engagierte sich unter anderem in der Bürgerstiftung.
Die Besetzung des Gemeindevorstands und der Ausschüsse konnte während der konstituierenden Sitzung noch nicht geklärt werden: Durch Änderungen der Hauptsatzung wird die Zahl der Beigeordneten von bisher sechs auf acht erhöht. Dadurch soll den geänderten Verhältnissen durch die Kommunalwahl Rechnung getragen werden und alle Fraktionen sollen im Gemeindevorstand vertreten sein. Die Wahl des Gemeindevorstandes soll in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung stattfinden, wenn die Änderung der Hauptsatzung rechtskräftig ist. Auch die Zahl der Ausschussmitglieder wird sich verändern. Die drei Ausschüsse werden künftig nur noch zehn statt bisher elf Mitglieder haben. Die Besetzung der Ausschüsse erfolgt jedoch ohne Wahl. Die Fraktionen benennen hierzu die entsprechenden Vertreter in den Ausschüssen selbst.
Als einer der größten Tagesordnungspunkte standen die Wahlen der Vertreter sowie der Stellvertreter für die Verbandsversammlungen bzw. -kammern an, in denen die Gemeinde Wölfersheim vertreten ist - unter anderem für den Wasserverband “Untere Horloff„, den Abwasserverband Hungen und den Zweckverband “Sozialstation Mittlere Wetterau„. Während die meisten dieser Positionen unstrittig abgestimmt werden konnten, war bei der Besetzung des Abwasserverbands Hungen eine geheime Wahl nötig: Mit Andreas Bommersheim (SPD), Dr. Franz Grolig (Grüne) und Nadine Zinsheimer (CDU) standen hier gleich drei Personen für zwei Vertreterpositionen zur Wahl. Das Ergebnis des geheimen Wahlgangs bestimmte Bommersheim als ersten Vertreter, während bei dem zweiten Vertreter das Los entscheiden musste: Dr. Franz Grolig und Nadine Zinsheimer bekamen beide gleich viele Stimmen, sodass hier der Zufall das CDU- Mitglied als Vertreterin bestimmte. Auch für den Vertreter im Regionalverband FrankfurtRheinMain war eine geheime Wahl notwendig, bei der sich Bürgermeister Eike See mit 23 Stimmen gegen Dr. Franz Grolig (sieben Stimmen) durchsetzen konnte.
Die nächste Sitzung der Gemeindevertretung ist für den 26. Mai geplant. In der Woche vorher sollen die Sitzungen der Ausschüsse stattfinden, in denen die Ausschussvorsitzenden gewählt werden sollen. Die Einladungen zu den Sitzungen wird die Gemeinde frühzeitig veröffentlichen.