Gemeinde optimiert Onlineservice

Die Gemeinde bietet umfangreiche Informationen für ihre Bürgerinnen und Bürger. Das Angebot reicht von Berichten bis hin zur Aufbereitung in Videoform auf YouTube. Die Webseite der Gemeinde hinkt dabei jedoch etwas hinterher. Seit einigen Monaten arbeitet man daher bereits an einem neuen Internetauftrit. In den nächsten Tagen wird ein Umstellungsprozess eingeleitet, der wohl über mehrere Wochen andauern wird.
18.12.20 / Gemeinde Wölfersheim

„Mit einem neuen Design und der Überarbeitung der Inhalte ist es unserer Meinung nach nicht getan. Wir wollen möglichst viele Informationen und Dienstleistungen digital anbieten.“ berichtet Bürgermeister Eike See. Daher wurde im Rathaus eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe gegründet, die verschiedenste Aspekte berücksichtigen soll. „Von der einfachen Bestellung einer Pizza über Onlinebanking bis hin zum Abschluss einer Versicherung kann man heute fast alles online erledigen. In der öffentlichen Verwaltung ist das leider anders. In Wölfersheim soll sich das ändern, auch wenn es für uns selbst mit großen Umstellungen verbunden ist,“ sind sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe einig. Die Arbeitsgruppe besteht aus Sebastian Göbel, der sich für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich zeigt. Da zum Beispiel digital ausgefüllte Formulare auch digital weiter verarbeitet werden sollen, ist Thorsten Höhne als IT-Beauftragter der Gemeinde Teil der Arbeitsgruppe. Ziel ist es, dass von Bürgern eingegebene Daten ohne Medienbruch direkt in unsere Fachsoftware übernommen werden kann. Für die Mitarbeiter der Gemeinde ist das eine Arbeitserleichterung, doch der Grundgedanke muss auch von der Spitze der Verwaltung getragen werden und alle Angebote müssen rechtssicher realisiert werden. Daher ist Markus Herrmann als Leiter der Hauptabteilung ebenfalls fester Bestandteil der Arbeitsgruppe.

Mit ihrem Engagement ist die Gemeinde nicht alleine. Durch das E-Government Gesetz sind Städte und Gemeinden verpflichtet, einen Teil ihrer Dienstleistungen online anzubieten. „Unser Ziel ist es möglichst alle Dienstleistungen auch in digitaler Form anzubieten. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass wir die Webseite nicht für uns, sondern für die Bürgerinnen und Bürger anbieten.“ so Rathauschef Eike See. Um das Angebot besser auf die Bedürfnisse der Nutzer abzustimmen wurde eine Onlineumfrage durchgeführt, die die bisherigen Planungen unterstrichen hat.

Aufgrund des Umfangs erfolgt die Umsetzung schrittweise. In den vergangenen Wochen wurden die Inhalte der bestehenden Webseite kritisch hinterfragt. Insgesamt wurden dazu mehrere hundert Seiten gesichtet, von denen nur noch die wirklich notwendigen Seiten erhalten bleiben sollen. Ein Großteil der Dienstleistungen wird künftig in einem Verzeichnis dargestellt werden und ist nicht mehr als gesonderte Seite sichtbar. Zum Beginn werden wirklich nur die wichtigsten Informationen auf der Seite dargestellt. „Wir werden die Inhalte dann nach und nach überarbeiten und erweitern. Zum Start wird vieles nicht perfekt sein, aber das Ergebnis wird sich lohnen.“ berichtet Sebastian Göbel. Zum Beginn werden beispielsweise kaum Onlinedienstleistungen zur Verfügung stehen. Die Bandbreite an Dienstleistungen wird jedoch Woche für Woche wachsen. Ziel ist es, dass langfristig möglichst alle Dienstleistungen der Gemeinde online erledigt werden können. Hierfür wurden bereits Schnittstellen zu Fachverfahren beauftragt. Im Bereich Kindergärten soll es so langfristig sogar möglich sein die eigenen hinterlegten Daten einzusehen und Mittagessen online zu buchen. Um amtliche Bekanntmachungen und Informationen zu den Gemeindegremien besser darstellen zu können, wurden auch hierfür entsprechende Schnittstellen beauftragt. Künftig können Bürgerinnen und Bürger nach Beschlussvorlagen der Gemeindegremien suchen, Niederschriften von Sitzungen werden besser dargestellt und die Informationen sind direkt auf der Webseite eingebettet.

Auch mit der Gemeindeapp wird die Webseite künftig stärker verknüpft, wovon auch die Vereine profitieren sollen. Bereits jetzt ist es möglich, dass die Vereine ihre Inhalte online pflegen und Nachrichten erstellen. Künftig sollen wichtige Nachrichten, wie zum Beispiel Einsatzberichtet der Feuerwehr, direkt mit auf die Webseite der Gemeinde übernommen werden können. Hierzu wurden auch entsprechende Schnittstellen beauftragt, die den Vereinen künftig zur freien Nutzung der Daten zur Verfügung stehen. Der Veranstaltungskalender der Gemeinde kann damit auf jeder beliebigen Seite dargestellt werden. Bei der Realisierung arbeitet die Gemeinde mit dem kommunalen IT-Dienstleister ekom21 und mehreren anderen Anbietern von Softwarelösungen zusammen. „Das Projekt ist sehr komplex, aber die intensive Arbeit lohnt sich. Dank der vielen Rückmeldungen aus unserer Umfrage können wir noch besser einschätzen, auf was es wirklich ankommt. Es wird keine Webseite für die Gemeinde, sondern ein Informationsportal für die Bürgerinnen und Bürger entstehen.“ schließt Bürgermeister Eike See ab.