Für Sicherheit am See
Der Wölfersheimer See hat sich in den vergangenen Jahren zum beliebten Freizeitgebiet entwickelt. Immer mehr Besucher aus der Region finden den Weg an die Wetterauer Naherholungsperle. Doch mit den Besuchern kamen auch Probleme, denn nicht alle halten sich an die Spielregeln. Regeln, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Dennoch wurden immer häufiger Verstöße gegen verschiedene Vorschriften beobachtet, von der Missachtung der Nutzungsordnung bis zur Sachbeschädigung. Die Gemeindevertretung hat daher beschlossen Seebeauftragte einzustellen.
Die aktive Einbindung engagierter Bürger in möglichst viele offene Belange ist ein Grundsatz der Demokratie. Mit dem Einsatz der Seebeauftragten wurde dieses Bürgerengagement gestärkt und eine direkte Mitwirkungsmöglichkeit geschaffen. Die vier Seebeauftragten haben zum Nachweis ihrer Identität und Legitimation einen Dienstausweis und laufen jeweils zu zweit täglich und zu verschiedenen Uhrzeiten durch das Seegebiet. Sie werden zielführend eingesetzt, um Ordnungswidrigkeiten sowie Straftaten vorzubeugen, „Kriminalität“ vor Ort beeinflussen zu können und für ein sicheres Umfeld zu sorgen.
Neben dem Beherrschen der rechtlichen Grundlagen müssen die ehrenamtlichen Seebeauftragten den persönlichen Umgang mit Personen, die gegen die Seeordnung verstoßen, versiert sein. In Workshops wurden sie geschult, sich in gewaltbesetzten oder kritischen Situationen kompetent und deeskalierend zu verhalten. Eine weitere präventive Aufgabe ist die Vermittlung zwischen Fußgängern, Radfahrern, Inlinern, Hundehaltern, Anglern, Sporttreibenden und Landwirten. In der Praxis sprechen die Seebeauftragten Übeltäter direkt an und weisen sie auf ihr Fehlverhalten hin. Verstöße gegen die Seeordnung werden an die Verwaltung gemeldet und von dort an die weiteren zuständigen Behörden wie Polizei, Ordnungsbehördenbezirk, Naturschutzbehörde, Bauhof zur Ahndung bzw. Beseitigung weitergeleitet. Die Seebeauftragten sind auch Ansprechpartner für Passanten vor Ort für Anregungen und Kritik.
Die Liste der festgestellten Verstöße und Beobachtungen ist lang. Besonders häufig wurden Fahrzeuge auf dem Rundweg festgestellt, der eigentlich den Fußgängern vorbehalten ist. Sachbeschädigungen und Vandalismus zählen ebenfalls zu den häufigen Vorkommnissen. Dies ist besonders ärgerlich, da durch umgeworfene und beschädigte Bänke oder ausgehebelte Schilder Kosten für die Allgemeinheit entstehen. Gleiches gilt für das illegale Ablagern von Müll wie Holz und Sperrmüll. Umso erfreulicher ist es, wenn einzelne Täter auf frischer Tat ertappt werden. Aufgrund der Brandgefahr ist offenes Feuer nur an einzelnen Stellen um den See erlaubt. Im vergangenen Jahr kam es zu sieben illegalen Feuerstellen. „Gerade in den trockenen Sommermonaten kann dies ein enormes Risiko darstellen.“ erläutert der im Rathaus zuständige Fachbereichleister Thorsten Höhne.
Wie Höhne berichtet, sind die Seebeauftragten auch Ansprechpartner für Bürger vor Ort. So werden beispielsweise auch Fundsachen von ihnen entgegen genommen. Die Information von Hundehaltern zur Leinenpflicht am See zählt zum täglichen Geschäfft der Seebeauftragten. Zurzeit laufen die vier Seebeauftragten jeden Tag paarweise und zu verschiedenen Uhrzeiten durch das Seegebiet.