Fröhliche Party am See - Die Superhelden auf der Vielfaltbühne

Sie sind – nach eigenen Angaben – schräg, schrill und völlig losgelöst: Die „Superhelden“, eine siebenköpfige Formation mit Musikern aus Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis, die sich schon seit mehr als 20 Jahren ganz der „Neuen Deutschen Welle“, die ab 1982 über Deutschland schwappte, verschrieben haben.
12.08.24 / Gemeinde Wölfersheim

Schon im letzten Jahr war das Septett zu Gast auf der Vielfaltbühne in der Seearena und begeisterte die Besucher mit ihrer tollen Show, gespickt mit nahezu allen NDW-Hits. Schon da war klar, dass die Band noch einmal kommen musste.

„Ich habe sie letztes Jahr verpasst, nun wartet die Neue Deutsche Welle auf mich und auf euch“, sagte Bürgermeister Eike See, der zusammen mit Tamara Wagner vom interkommunalen Zusammenschluss „buntERleben – Gemeinsam für Vielfalkt + Respekt“ die über 600 Besucher bei erneut schönstem Festivalwetter begrüßte.

Zu den Klängen von van Halens „Jump“ betraten die sechs Superhelden und eine Superheldin im passenden schrillen 80er-Jahre-Outfit die Bühne, um die bestens aufgelegte Besucherschar mit Nenas „Irgendwo, irgendwie, irgendwann“ sofort zurück in die 1980er Jahre zu beamen.

Angetrieben von Sänger Hagen Wampula sangen alle sofort lautstark mit. Daran sollte sich in den folgenden zwei Stunden wenig ändern. Die Schilder mit Aufschriften wie „klatschen“ und „mitsingen“, die Wampula immer mal wieder hochhielt, waren eigentlich überflüssig.

Mit ihrer Songauswahl trafen die Sieben genau den Geschmack der Besucher. Da war tatsächlich für jeden was dabei, von zahlreichen Nena-Klassikern, wie „Leuchtturm“ oder „99 Luftballons“ über „Schickeria“ und „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider-Murphy-Gang bis hin zu den rockigen Songs von Ideal und Extratbreit.

Bei Joachim Witts „Goldener Reiter“, erschien die Band nach der Pause in Zwangsjacken. Immer wieder überraschte vor allem Wampula mit neuen Outfits. So kam er im schwarzen Anzug als Falco auf die Bühne und Rio Reisers „König von Deutschland“ sang der Superhelden-Frontmann natürlich mit Krone und rotem Samtumhang. „Wir sind begeistert von Euch“, meinte Wampula irgendwann einmal. “Wir von Euch auch“ rief ein Besucher zurück.

Bestens passte Frl. Menkes „Tretboot in Seenot“ zur Arena am See, was Wampula so kommentierte: „Wenn ich hier den See seh, brauch ich kein Meer mehr.“ Die weiblichen Gesangsparts übernahm Sängerin Lilith Böhmer, die am Anfang bekannte: „Ich bin schon etwas nervös.“

Das wunderte nicht, war es für die 20-Jährige doch erst der zweite Auftritt mit den gestandenen Musikern, die allesamt überzeugten, so wie die beiden Gitarristen Frank Morauf und Patrick Sauer, Keyboarder Dominic „Amadeus“ Glaab und die Rhythmussektion mit Schlagzeuger Thomas „The Machine“ Müller und Bassist Matthias Oberländer. Gegen Ende des Konzerts drehten die Superhelden noch einmal so richtig auf.

Wampula streifte sich das aktuelle Trikot der Fußballnationalmannschaft über. Da wusste jeder, was nun folgte: Peter Schillings „Major Tom“, die offizielle Torhymne der DFB-Elf. „Völlig losgelöst“ sang der Besucherchor immer lauter mit.

Die Party endete schließlich mit Falcos Skandalsong „Jeanny“ und „als Zugabe „Flieger grüß mir die Sonne“ in der fetzigen Extrabreit-Version. Da standen alle Besucher und feierten die Band ein letztes Mal.

„Es ist ein Traum, hier Musik zu machen“, meinte denn auch Hagen Wampula. Und das nahm man den Superhelden sofort ab.