Fachmarktzentrum Berstadt: Grundstück wieder im Eigentum der Gemeinde
Auf einem privaten und einem gemeindeeigenen Grundstück sollten ein Rewe, ein Getränkefachmarkt und insbesondere eine dm-Drogerie, ein Schuhgeschäft und ein Textilgeschäft das Wölfersheimer Einkaufsangebot deutlich verbessern. Die Verträge waren unterschrieben, die Baugenehmigung lag vor, erste Aufträge an Bauunternehmen wurden erteilt, die Eröffnung der Geschäfte hätte dieser Tage stattfinden sollen. Doch es kam anders, da die Stadt Hungen gegen die erteilte Baugenehmigung geklagt und vor Gericht im Rahmen einer Eilentscheidung Recht bekommen hat. „Es ist nach wie vor sehr ärgerlich, dass unsere Nachbarkommune durch ihre Klage eine sinnvolle Entwicklung in Wölfersheim verhindert hat. Für die Bürgerinnen und Bürger aus Berstadt und Umgebung ist dieses Verhalten und das Ergebnis absolut enttäuschend.“ berichtet Wölfersheims Bürgermeister Rouven Kötter. „Nun gilt es jedoch, den Blick nach vorn zu richten und das Heft des Handelns wieder in kommunale Hände zubekommen.“ Konkret bedeutet dies, dass die Gemeinde Wölfersheim mit Hilfe eines Tauschgeschäfts, das betroffene private Grundstück wieder in kommunales Eigentum überführen will. Dies beschloss die Wölfersheimer Gemeindevertretung am Montagabend einstimmig im Rahmen einer extra anberaumten Sondersitzung. Der private Eigentümer des rund 6.000 m² großen Grundstückes erhält ein etwa 2.600 m² großes Gewerbegrundstück im Gewerbepark Wölfersheim, um dort eine Werkstatt mit Lagerhalle und Büro für seinen Betrieb zu errichten. Im Gegenzug gibt er das Berstädter Grundstück an die Gemeinde zurück. Der Wertunterschied der beiden Grundstücke wird finanziell ausgeglichen. „Der Gemeinde Wölfersheim entsteht dadurch kein finanzieller Schaden, ganz im Gegenteil: Wir ermöglichen einem heimischen Betrieb eine Weiterentwicklung am Standort Wölfersheim. Dies sichert die vorhandenen Arbeitsplätze. Außerdem erhalten wir das Grundstück in Berstadt zurück und sind hier bei der weiteren Entwicklung nicht mehr länger von einem privaten Grundstückseigentümer abhängig.“ erläutert Kötter. Wie das Grundstück weiter vermarktet werden soll, steht noch nicht fest. „Das Grundstück liegt hervorragend, unsere Veräußerungspreise sind fair und der Standort attraktiv. Ich bin mir sicher, dass wir das Areal gut vermarkten können. Basierend auf der Gerichtsentscheidung und den Bedürfnissen unserer Bevölkerung werden wir Gespräche mit möglichen Käufern führen. Es besteht hierbei keine Eile. Qualität geht bei der Veräußerung unserer Gewerbegrundstücke eindeutig vor Schnelligkeit. Wir haben kein Interesse an schnell verdientem Geld, sondern arbeiten an einer nachhaltigen und sinnvollen Entwicklung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde.“