Eröffnungsbilanz: Herausforderung mit Finanz-Sachverstand gemeistert
Etwa 530 Straßen, 400 Gehwege, 450 Feldwege, alle Wasserver- und –entsorgungsleitungen mussten in die Bilanz der Gemeinde Wölfersheim aufgenommen werden. Wie Bürgermeister Rouven Kötter mitteilte wurde das Zahlenwerk dieser Tage beim Rechnungsprüfungsamt des Wetteraukreises zur Vorprüfung angemeldet.
Begonnen wurde mit den Arbeiten bereits im Jahr 2007. Jede Straße und alle Gehwege mussten ausgemessen und auf Ihren Zustand hin bewertet werden. Ähnlich war es mit den Gebäuden, Äckern, Spielplätzen, Sportplätzen, Hallen, Friedhöfen, Gewässern und Gräben. Auch die Fahrzeuge, Gegenstände und Gebäude der Feuerwehr und aller Kindergärten waren hiervon betroffen. Alles musste erfasst werden und rückwirkend mussten Herstellungswerte, die schon teilweise 50 Jahre alt sind, einzeln ermittelt werden. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit der Bauabteilung der Gemeinde und der Gemeinschaftskasse. In die Arbeiten zur Erstellung der ersten Bilanz, die Aufgrund der Umstellung von der Kameralistik auf die doppelte Buchführung notwendig wurde, sind insgesamt etwa 2.000 Arbeitsstunden geflossen.
„Das Aufstellen der ersten Eröffnungsbilanz in der Geschichte der Gemeinde Wölfersheim war ein schwieriger Kraftakt und ich danke allen beteiligten Mitarbeitern für ihren Einsatz.“ so Bürgermeister Rouven Kötter. „Gerade für kleinere Kommunen wie Wölfersheim ist die Umstellung auf die doppelte Buchführung eine enorme Herausforderung, die viel Sachverstand erfordert. Man kann nun noch besser hinterfragen, welche Projekte aus Kostengesichtspunkten sinnvoll sind. Die Erkenntnisse des neuen Finanzsystems können als Grundlage für solide und verantwortungsvolle Entscheidungen genutzt werden.“
Die Eröffnungsbilanz der Gemeinde, die das Vermögen zum 1. Januar 2009 widerspiegelt, basiert auf den Bestimmungen der Hessischen Gemeindeordnung. Der wesentliche Unterschied zwischen der kameralistischen Buchführung und der Doppik ist, dass in der hergebrachten Buchführungsmethode lediglich der Geldverbrauch in Einnahmen und Ausgaben dargestellt wurde. Die Frage, was eine bestimmte Leistung wirklich kostet, konnte nicht beantwortet werden. Die Doppik hingegen zeigt zusätzlich den Ressourcenverbrauch auf und damit die Gesamtkosten.