Boxen, beißen, schlagen
Weit mehr Zuschauer als erwartet folgten unlängst der Einladung der Gemeinde Wölfersheim in die Wölfersheimer Wetterauhalle um das Theaterstück „Knut und die Wut“ zu sehen. Kinder, Eltern und Betreuerinnen wurden von den Schauspielern auf bezaubernde und artistische Weise durch die Welt der Wut mitgenommen.
Knut sei in der Schule ein „verhaltensauffälliges Kind“, so steht es im Brief der Direktorin, er prügle, ziehe Mädchen an den Haaren und ist leicht reizbar und aggressiv. Er selbst beschreibt sich wie einen Vulkan, aus dem der Ärger wie heiße Lava ausbricht. Die Mutter nimmt Knuts Problem sehr ernst und versucht Lösungsansätze und Strategien zu entwickeln. Und so geht es über Tisch und Stühle und sogar, begleitet durch aufgeregtes Toben der Kinder, durch den Küchenschrank.
Vorschläge, wie mit der Wut umzugehen ist, z.B. die Wut herunterschlucken und durch einen Wutfurz heraus zu lassen wird von dem jungen Publikum mit herzhaftem Lachen belohnt.
Die Schauspieler führten mit dem Stück ein ernst gemeintes Thema auf amüsante Weise dar. Sie gaben Beispiele dafür Wut nicht durch Beißen, Schlagen und Boxen heraus zu lassen, sondern andere Möglichkeiten zu finden.
Birgit Iserloh und Ralf Lambrecht fesselten die Kinder eine Stunde lang mit einem Thema, das alle nur zu gut kennen. Nach einigen „Lockerungsübungen“, denn vom langen Stillsitzen rutscht das Gehirn in den Po, wurden die Kinder aufgefordert über ihren Umgang mit Wut zu berichten. So erzählen einige davon, dass sie in ihr Zimmer gingen, Musik hörten oder sich ins Bett legten. Ein Junge sagte, dass man doch auch über die Wut reden könnte. Und so werden sich die Kinder in den Kindertagsstätten und der Schule mit dem Thema des Theaterstückes noch einmal befassen, um anknüpfen zu können und nachhaltig Strategien für den Umgang mit Wut und Aggressionen zu entwickeln
Das Theaterstück wurde als Teil des Lokalen Aktionsplans (www.BUNTerLEBEN.eu) durch das Bundesprogramm „Toleranz fördern- Kompetenz stärken“ gefördert. So war es möglich, wie Frau Christiane Wurst, Fachbereichsleiterin der Wölfersheimer Kindertagesstätten, in Ihrer Begrüßung anmerkte, diese großartige Veranstaltung ohne Erhebung eines Eintrittsgeldes von der Gemeinde Wölfersheim organisiert und angeboten werden. Eike See, Vorsitzender des Förderverein der Wölfersheimer Schulen, begrüßte ebenfalls die zahlreichen Zuschauer, und wies darauf hin, dass die Trägerschaft für dieses Projektes gerne vom Förderverein übernommen wurde, da auch sie ein großes Anliegen haben, Kindern nachhaltige Angebote unterschiedlicher Art anzubieten. Das Projekt hat zum Ziel Gewaltprävention zu leisten, Toleranz zu fördern und Kompetenzen zu stärken. Durch das Theaterstück (www.kinder-theater-traumbaum.de) konnte ein Baustein dazu beigetragen werden.