Besuch aus Rabča
Gespannt warteten die zahlreichen Gastfamilien aus Wölfersheim am vergangenen Wochenende an der Wetterauhalle auf die Ankunft der Besucher aus Rabca. Gegen 11.00 Uhr war es soweit, der slowakische Bus mit über 40 Teilnehmern bog um die Ecke und wurde mit wehenden Fahnen empfangen.
Nach einem kurzen Begrüßungsständchen der Slowaken auf Akkordeon und Teufelsgeige wartete in der Wetterauhalle ein Begrüßungsgetränk auf die Besucher. Rund 20 Familien hatten sich bereit erklärt, Gäste bei sich zu Hause aufzunehmen. Nach der Einteilung der Unterkünfte konnten sich die Slowaken am Nachmittag von der langen Busfahrt erholen und ihre Gastfamilien etwas kennen lernen.
Ein Teil der Gruppe stattete am Nachmittag dem Energiemuseum einen Besuch ab, das spontan seine Türen öffnete. Helmut Rieß erzählte hier, unter dem Einsatz seiner Körpersprache, von der Geschichte der Wölfersheimer Energiegewinnung. Um 18.00 Uhr traf man sich an der Singbergschule. Schulleiter Thomas Gerlach und der Leiter des Gymnasialzweiges Christian Kneipp führten jeweils eine Gruppe durch die Gebäude. Anna Küchenmeister und Tatiana Mularcikova-Lindt begleiteten die Gruppen als Übersetzer.
Nach der Führung trafen die Gruppen in der Mensa der Schule ein. Schulleiter Gerlach, die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Anna Küchenmeister und Bürgermeister Rouven Kötter begrüßten die Anwesenden. Auch Bürgermeister Dušan Ratica ergriff das Wort und begrüßte alle Anwesenden auf deutsch. Im Anschluss wartete ein typisch deutsches Essen - Chili con carne, ein Gericht das man in der Slowakei nicht kennt. Unmittelbar nach dem Essen griffen die Slowaken zu ihren Instrumenten und lockerten die Stimmung mit slowakischen Volksliedern etwas auf. Danach griffen die Musiker der Band Rot zu den Instrumenten. Christina Dern (Gesang), Thomas Küchenmeister (Gitarre), Jörg Karl (Bass) und Johannes Wild (Schlagzeug) schafften es schnell, die Tanzfläche zu füllen, auf der bis in die späten Abendstunden getanzt und gefeiert wurde.
Am nächsten Morgen stand eine Fahrt nach Frankfurt auf dem Programm. Mit dem Bus ging es zunächst an den Flughafen. Nach einer kurzen selbstorganisierten Führung und einer Fahrt mit der SkyLine Bahn ging es auf die Besucherterrasse. Hier blieb genügend Zeit, um das Treiben auf dem Rollfeld zu begutachten und das eine oder andere Erinnerungsfoto zu schießen. Schon etwas hungrig machte man sich dann auf den Weg zur Kantine, wo zum Essen geladen wurde. Gut gestärkt ging es dann wieder zum Bus, der die Gruppe in die Innenstadt bringen soll. An der Paulskirche angekommen teilte sich die Gruppe. Ein Großteil der Teilnehmer nahm an einer Stadtführung von Thomas Küchenmeister teil, in der er einiges Wissenswertes über die Stadt zu berichten wusste. Der Rest machte sich auf eigene Faust auf den Weg, um Geschäfte und Cafés zu erkunden. Alle waren jedoch beeindruckt von der Größe der Stadt. Während man an der Paulskirche auf die letzten Teilnehmer wartete, griffen die Slowaken wieder zu Schifferklavier und Teufelsgeige. Mit neuen Eindrücken vom gigantischen Flughafen in Frankfurt und der Frankfurter Innenstadt ging es zurück nach Wölfersheim, wo die Gastfamilien bereits auf die Rückkehr warteten.
Etwa zwei Stunden hatte man nun Zeit sich zu erholen, bevor das Programm weiter ging. Die Freiwillige Feuerwehr Wölfersheim hatte die Slowaken mit Gastfamilien zu ihrem Oktoberfest eingeladen. Thorsten Metz begrüßte hier alle Anwesenden und besonders die Gäste in seinem besten Slowakisch. Anna Küchenmeister dankte der Feuerwehr für die Einladung und allen Wölfersheimern, die die Gruppe so herzlich empfangen haben. Für Stimmung sorgten die Wölfersheimer Musikanten, vor denen sich die Tanzfläche schnell füllte. Auch die Slowaken spielten als Dank für die Einladung ein kleines Ständchen.
Da die Nacht für den einen oder anderen vermutlich etwas länger war, startete das Programm am Sonntag erst um 14.00 Uhr. Bürgermeister Rouven Kötter führte die Gruppe über alle Ortsteile. Besucht wurden unter anderem der Solarpark, eine Kindertagesstätte, das Gewerbegebiet, der Wölfersheimer See und die Biogasanlage. Pünktlich um 16.00 Uhr fuhr der Bus am Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde in Wölfersheim vor. Die Landfrauen aus Wölfersheim und Södel hatten hier ein riesiges Buffet mit leckeren Kuchen und ansehnlichen Torten hergerichtet. Nach einer kurzen Begrüßung des Kirchenvorstandes durch Dr. Sylvia Börgens konnte über die Leckereien hergefallen werden. Im Anschluss konnte man an einer Führung durch die Kirche teilnehmen. Am Abend war es dann soweit, die Abreise stand bevor. Die Familien verabschiedeten ihre Schützlinge, die sich dann auf den Weg in die Heimat machten. Ein Wochenende mit vielen neuen Erfahrungen und Freunden für die Bürger beider Kommunen ging somit zu Ende. „Wölfersheim hat an diesem Wochenende seine Gastfreundschaft unter Beweis gestellt. Familien haben Fremde bei sich zu Hause aufgenommen und wurden als Freunde bereits in die Slowakei eingeladen. Vereine haben sich engagiert und teils auf eigene Kosten Gäste bewirtet. Das freut mich, denn es zeigt, dass die Partnerschaft auch mit Leben gefüllt wird und es sich nicht nur um eine Verwaltungspartnerschaft handelt, die lediglich auf dem Papier besteht. Ich danke allen, die zu diesem Wochenende beigetragen haben. Insbesondere dem Partnerschaftsverein mit Anna Küchenmeister an der Spitze.“ so Bürgermeister Rouven Kötter.
Die Beziehungen zwischen Wölfersheim und Rabca bestehen bereits seit einigen Jahren durch einen Austausch der Singbergschule. Immer wieder stattete man der slowakischen Gemeinde Besuche ab. Nach dem Beschluss der Gemeindevertretung stand es fest, die Gemeinden werden eine Partnerschaft eingehen. Im Sommer besuchte eine Gruppe aus Wölfersheim die slowakische Gemeinde, um dort Land und Leute kennen zu lernen, aber auch, um den Partnerschaftsvertrag zu unterzeichnen. Jeder der Besucher war beeindruckt von der Gastfreundschaft der Slowaken, und man war sich einig, dass die Besucher hier in gleichem Maß empfangen werden müssen. Schon kurz nach der Unterzeichnung des Vertrages gründete sich in Wölfersheim ein Partnerschaftsverein, der die Beziehungen zur Partnerstadt pflegen will. Vorsitzende des Vereins wurde Anna Küchenmeister. Gemeinsam mit dem Vorstand organisierte sie die Fahrt und das Wochenende. Küchenmeister dankte allen Vorstandsmitgliedern, die das Wochenende organisiert haben und am Wochenende fast pausenlos im Einsatz waren. Besonderen Dank richtete sie an die Landfrauen, für das selbstgebackene Kuchenbuffet und die Feuerwehr für die Einladung zum Oktoberfest.
Wer den Austausch der Gemeinden und den Partnerschaftsverein unterstützen will, kann das bereits mit einem Euro im Monat tun. Beitrittsformulare sind bei Anna Küchenmeister (Tel. 9172), Sebastian Göbel ( Tel. 97 37-16 Mail: [email protected]), Burkhard Käs (Tel. 2574) und Thomas Nitsch (Tel. 98 08 95) erhältlich.