Barrierefrei um den Wölfersheimer See
Landrat Arnold, der seit Jahren regelmäßig zum Wandern einlädt, hatte gemeinsam mit Bürgermeister Kötter zur zweiten barrierefreien Wanderung in der Wetterau eingeladen. Die meisten Wanderteilnehmer waren aber dennoch gut zu Fuß, wenn auch im vorgerückten Alter. Zwei Rollstuhlfahrerinnen und Bürgermeister Kötter mit Sohn Vincent im Kinderwagen bestätigten die Barrierefreiheit des Weges.
Wie auch bei anderen Wanderungen so hatte auch die Tour um den Wölfersheimer See ein besonderes Thema, nämlich Bergbau und Kraftwerk in Wölfersheim. Arnold fasste die 200-jährige Geschichte des Wetterauer Bergbaus in handliche Kapitel zusammen. Von Ossenheim über Bauernheim und Dorheim entwickelte sich der Bergbau, um schließlich in Wölfersheim vom Untertagebau zum Tagebau überzugehen. Besonders nach der Reichsgründung 1871 wurde der Energiehunger immer größer, sodass schließlich am Standort Wölfersheim ein erstes Kraftwerk entstand, mit dem auch die Elektrifizierung der umliegenden Dörfer einherging. Für den Tagebau mussten zunächst einmal 35 Meter Erde abgegraben werden, dann kam man an eine Kohleschicht von einer Mächtigkeit von fünf bis zehn Metern. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren die Vorräte erschöpft und der Tagebau wurde eingestellt. Der Wölfersheimer See war indes schon vorher entstanden und diente dem angrenzenden Kraftwerk zur Kühlung.
Zum Abschluss der Wanderung besichtigte man noch den neu eingerichteten Mehrgenerationenspielplatz direkt am See in der Nähe des Hochseilgartens. Insgesamt eine sehr schöne Wanderung, die auch für Rollstuhlfahrer sehr gut geeignet ist. Traude Groß-Pietsch aus Altenstadt hatte die Wanderung sehr gut gefallen, insbesondere die Erläuterungen. Sylvia Engelmann aus Nidda lobte die Streckenführung und bedauerte, dass viele Wanderungen für Rollstuhlfahrer nicht geeignet sind. „Viel zu oft stößt man dann am Ende des Weges auf irgendeine Barriere, die dann nicht mehr zu überwinden ist.“ Sylvia Engelmann ist ebenfalls Rollstuhlfahrerin und Autorin des Kriminalromans „Schattenstaub“, der in der Wetterau spielt. Im Anschluss an die Wanderung hatte sie noch eine Kostprobe aus ihrem Roman gegeben und anschließend Bücher signiert.
Bei Kaffee und Kuchen, gespendet von der Gemeinde Wölfersheim, endete die barrierefreie Wanderung von Landrat Arnold und Bürgermeister Kötter.