Attraktiver Wirtschaftsstandort am Rande des Verbandsgebietes
Der Regionalverband FrankfurtRheinMain hat ein Wirtschaftsförderungskonzept für die Gemeinde Wölfersheim erarbeitet. Basierend auf ausführlichen Analysen und Unternehmensgesprächen in der Gemeinde gibt das Konzept einen guten Überblick über den Stand der wirtschaftlichen Entwicklung der ehemaligen Bergbaugemeinde in der Wetterau. Wölfersheim ist ganz offensichtlich ein attraktiver Wirtschaftsstandort, das bestätigen die Beschäftigtenzahlen, die Veräußerung von Gewerbeflächen und auch die persönlichen Gespräche mit Unternehmern vor Ort. Nichts ist jedoch so gut, dass es nicht optimierbar wäre. Daher gibt der Regionalverband insgesamt acht Handlungsempfehlungen ab: So wird beispielsweise der Vorschlag gemacht, die Ausrichtung der Wirtschaftsförderung hauptsächlich auf den Produktionssektor zu konzentrieren. Zuletzt entfielen mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze auf die Produktion, was in der Wirtschaftsregion Frankfurt/Rhein-Main eher eine Ausnahme darstellt. Es ist sinnvoll, diese Besonderheit des Standortes weiter zu stärken. Dabei ist laut der Studie besonders gut vorstellbar, den Standort für Unternehmen aus dem Bereich Mittelhessen/Vogelsberg zu bewerben, die die Nähe zum Kern der Metropolregion suchen. Zudem bietet es sich an, den vereinzelt schon bestehenden Austausch zwischen den ortsansässigen Unternehmen und der Hochschule Mittelhessen in Friedberg und Gießen zu intensivieren.
„Das Ziel des Konzeptes ist es, die Wirtschaftsentwicklung in Wölfersheim der vergangenen Jahre zu analysieren und Vorschläge zur Weiterentwicklung des Gewerbe- und Dienstleistungsstandortes zu formulieren“, sagte Regionalverbandsdirektor Ludger Stüve anlässlich der Übergabe der Studie an die Gemeinde. Bürgermeister Rouven Kötter hob hervor, „dass in der Studie ein besonderes Augenmerk auf die Wünsche und Vorschläge seitens der Unternehmen vor Ort gelegt wurde. Das ist wichtig, denn dies sind die ‚Kunden‘ unserer örtlichen Wirtschaftsförderung“.
Bereits im Jahre 2003 hatte der Verband ein erstes Wirtschaftsförderungskonzept für die Gemeinde Wölfersheim erstellt. Das wichtigste Ergebnis einer kontinuierlichen Wirtschaftsförderung seither ist die Verdoppelung der Beschäftigtenzahl auf über 2.100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Bereits 2003 bewerteten die Unternehmen den Standort als „wirtschaftsfreundlich“, was sich auch jüngst bei den Expertengesprächen mit der Unternehmerschaft, die im Zuge der Erstellung der neuen Studie geführt wurden, widerspiegelte.
In Wölfersheim sollte zudem weiter an der Gestaltung des Wohn- und Arbeitsumfeldes gearbeitet werden, so die Studie weiter. Seit dem Zensus 2011 habe sich die Einwohnerzahl nochmals um 2,3 Prozent auf knapp 10.000 Einwohner erhöht. Besonders hervorzuheben sei die gute Kinderbetreuung und der Ausbau der Singberg-Schule mit einer gymnasialen Oberstufe. Nicht zuletzt sei auch die Wetterauer Seenplatte ein wichtiger weicher Standortfaktor. Die Hauptpendlerziele der Wölfersheimer Bürgerinnen und Bürger sind Frankfurt, Friedberg, Bad Nauheim und Gießen, während die meisten Einpendler aus Hungen, Friedberg und Nidda kommen. Die Ausarbeitung enthält auch einen Vergleich mit umliegenden Kommunen, um die Rolle Wölfersheims als Wirtschaftsstandort besser einschätzen zu können.
Die Gemeinde Wölfersheim ist seit der Gründung im Jahr 2001 Mitglied im Regionalverband (vormals Planungsverband). Die Hauptaufgaben des Regionalverbandes sind die Erstellung des Regionalen Flächennutzungsplans und die Sicherstellung einer zielgerichteten Regionalentwicklung. Weiterhin ist der Verband ein wichtiger Akteur auf vielen Feldern, die speziell auf seine 75 Mitgliedskommunen ausgerichtet sind. Ein Bereich ist unter anderem die Unterstützung bei der Erstellung von Entwicklungskonzepten. „Der Regionalverband ist nicht nur ein wichtiger Akteur und Gestalter in der Region, sondern auch ein hilfreicher Dienstleister und Unterstützer für die Mitgliedskommunen. Dies zeigt sich ganz konkret am vorliegenden Wirtschaftsförderungskonzept, das die Gemeinde Wölfersheim ohne die Mithilfe des Verbandes nicht hätte erstellen können.“ sagt Bürgermeister Kötter. „Wir betreiben seit Jahren eine umsetzungsorientierte und kreative Wirtschaftsförderung. Das nun erstellte Konzept stellt uns ein gutes Zwischenzeugnis aus und zeigt gleichzeitig Optimierungspotenziale auf.“ Es ist geplant, dass der zuständige Verbandsmitarbeiter Matthias Böss die Ergebnisse der Studie in der Gemeindevertretersitzung am 15. Oktober präsentieren wird.
Die Studie ist hier auf der Homepage der Gemeinde abrufbar.
Bildunterschrift: Verbandsmitarbeiter Matthias Böss, Verbandsdirektor Ludger Stüve und Bürgermeister Rouven Kötter freuen sich über das Wirtschaftsförderungskonzept (von links).