Arbeiten im Baugebiet Füllgesgärten schreiten voran
Angrenzend an die Landstraße wird ein vierter Bauabschnitt des Baugebietes Füllgesgärten entstehen. Insgesamt sollen rund 40 weitere Baugrundstücke und rund 8000 Quadratmeter für Mehrfamilienhäuser entstehen. Bis man sich auf die Grundstücke konkret bewerben kann, ist allerdings noch etwas Arbeit notwendig. Schon im vergangenen Jahr waren Bagger auf dem Gelände zu sehen. Sie waren notwendig, um entsprechende archäologische Untersuchungen durchführen zu können. Diese Untersuchungen sind neben verschiedenen anderen fachlichen Betrachtungen, wie zum Beispiel naturschutzrechtlichen Beiträgen, notwendig, um das Gelände zu Baugrundstücken zu entwickeln. Im Rahmen von Beteiligungsverfahren hatten neben Fachbehörden auch Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben. Die Ergebnisse der zwei Beteiligungsverfahren mussten jeweils abgewogen, eingearbeitet und von der Gemeindevertretung beschlossen werden. Nachdem zum Ende des Jahres der Bebauungsplan beschlossen wurde, konnten die Tiefbauarbeiten ausgeschrieben werden. Die Firma Walter Feickert GmbH aus Weilburg-Gaudernbach war im Vergabeverfahren der wirtschaftlich günstigste Anbieter und erhielt den Auftrag. Im März konnte der erste Spatenstich vollzogen und wenige Tage darauf mit den Bauarbeiten begonnen werden. Zunächst waren vorbereitende Arbeiten wie die Baustelleneinrichtung, das Mulchen der Fläche und die Anlieferung von Material notwendig. Anschließend konnte mit den Arbeiten an der Infrastruktur für Ver- und Entsorgung begonnen werden. Der Kanal wird in den nächsten zwei Wochen fertig verlegt. In der nächsten Woche wird der Ausbau des Leitungsnetzes für Trinkwasser beginnen. Die Gasleitung wurde bereits auf einem Teilstück von rund 120 Metern verlegt. Wie der im Rathaus für die Tiefbauarbeiten zuständige Fachbereichsleiter Christopher Ahlemeyer berichtet, verlaufen die Tiefbauarbeiten ohne Probleme. Sie werden allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Nachdem die Kosten für die Erschließung des Geländes bekannt sind, hat die Verwaltung gemeinsam mit Fachfirmen damit begonnen, die Preise für die Bauplätze zu kalkulieren. Diese Preise sollen in eine Beschlussvorlage einfließen, die dann in den Gemeindegremien beraten wird. Nach mehr als 20 Jahren sollen die Grundstückspreise erstmals steigen. Trotz dieser Steigerung geht man im Rathaus davon aus, viele Interessenten für die Grundstücke zu finden. Bei den mehr als 300 vorliegenden Bewerbungen handele es sich um pauschale Bewerbungen um einen Wohnbauplatz. Die meisten der Bewerbungen stammten aus Wölfersheim, gefolgt von den umliegenden Gemeinden wie Echzell, Reichelsheim, Friedberg oder Bad Nauheim. Aber auch aus Frankfurt, Bad Homburg und Karlsruhe würden Bewerbungen vorliegen.
Für die Vergabe des Bauplatzes gibt es einheitliche Bewerbungsformulare, die bereits grundlegende Daten abfragen. Die Vergabe erfolgt anhand einer Punktzahl. Wie diese Punkte vergeben werden, soll von der Gemeindevertretung ebenfalls neu beschlossen werden. Dabei sollen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. „Wir wollen kein Baugebiet mit reinen Luxusvillen, riesigen Grundstücken und hohen Grundstückspreisen. Wir wollen gleichermaßen Wohnraum für junge Familien und Senioren und auch für Menschen, die sich kein Eigenheim leisten können. Deshalb sollen auch Mehrfamilienhäuser entstehen, und es sind Flächen für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen,“ unterstreicht Bürgermeister Eike See. Über die Grundstückspreise und die Vergaberichtlinien wird die Gemeindevertretung final entscheiden.
Derzeit wird ein Entwurf der Vergaberichtlinien von der Verwaltung vorbereitet und mit verschiedenen Fachleuten abgestimmt. „Damit die Vergabe rechtssicher erfolgt, gibt es einige Punkte zu beachten. Der Entwurf wird den Parlamentariern vor den Sommerferien zugehen, damit sie sich intensiv damit beschäftigen können. Nach den Sommerferien soll dann darüber beraten werden,“ berichtet Bürgermeister See. Erst wenn Vergaberichtlinien und Grundstückspreise feststehen, kann mit der Vermarktung begonnen werden. Als realistisch sieht man hierbei im Rathaus den späten Sommer oder Herbst an. Die bei der Gemeinde vorliegenden Interessenten werden dazu nochmals kontakiert, und die Gemeinde wird darüber berichten. Aufgrund der hohen Nachfrage arbeitet die Gemeinde zudem an einer Erweiterung des Baugebietes „In der Bitz“ in Wohnbach. Hier sollen auf einem an das Baugebiet angrenzenden Streifen Bauplätze entstehen. Bis diese Bauplätze veräußert werden können, wird es aber noch etwas dauern. Die entsprechenden Beteiligungsverfahren stehen noch ganz am Anfang. „Bei der Entwicklung eines Baugebietes hat man meist nur die bauliche Erschließung im Blick. Es hängt aber noch einiges mehr dran. Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch entsprechende Kindergartenplätze usw. benötigt werden. Es bringt uns nichts, riesige Baugebiete zu entwickeln und dann keine Betreuungsplätze anbieten zu können. Daher erfolgte auch in der Vergangenheit eine Entwicklung nur in einem verträglichen Maß,“ schließt See ab.