Arbeiten im Baugebiet Füllgesgärten beginnen
Die Vorbereitungen zur Erweiterung des Baugebietes Füllgesgärten laufen bereits seit einiger Zeit. Angrenzend an die Landstraße wird ein vierter Bauabschnitt entstehen. Insgesamt sollen rund 40 weitere Baugrundstücke und rund 8000 Quadratmeter für Mehrfamilienhäuser entstehen. Bis man sich auf die Grundstücke konkret bewerben kann, ist allerdings noch etwas Arbeit notwendig. Schon im vergangenen Jahr waren Bagger auf dem Gelände zu sehen. Sie waren notwendig, um entsprechende archäologische Untersuchungen durchführen zu können. Diese Untersuchungen sind neben verschiedenen anderen fachlichen Betrachtungen, wie zum Beispiel naturschutzrechtlichen Beiträgen notwendig, um das Gelände zu Baugrundstücken zu entwickeln. Im Rahmen von Beteiligungsverfahren hatten neben Fachbehörden auch Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben. Die Ergebnisse der zwei Beteiligungsverfahren mussten jeweils abgewogen, eingearbeitet und von der Gemeindevertretung beschlossen werden. Nachdem zum Ende des Jahres der Bebauungsplan beschlossen wurde, konnten die Tiefbauarbeiten ausgeschrieben werden. Die Firma Walter Feickert GmbH aus Weilburg-Gaudernbach war im Vergabeverfahren der wirtschaftlich günstigste Anbieter und erhielt den Auftrag. In den nächsten Tagen möchte das Unternehmen mit den Arbeiten auf dem Gelände beginnen. Zunächst sind vorbereitende Arbeiten wie die Baustelleneinrichtung, das Mulchen der Fläche und die Anlieferung von Material notwendig. Diese werden noch etwa drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen ehe mit den eigentlichen Arbeiten begonnen werden kann.
In den nächsten Monaten werden Straße, Gehwege, Kanalisation, Wasserleitungen und vieles mehr entstehen. Ein Prozess, der viel Abstimmung benötigt, da auch Strom und Telefonleitungen von externen Versorgern verlegt werden müssen. Um einen späteren Ausbau mit Glasfaser zu erleichtern, werden Leerrohre verlegt. Zudem entsteht ein neuer Radweg entlang der Kreisstraße in Richtung Melbach. Leider nicht realisiert werden kann im ersten Schritt die direkte Zuwegung zur Kreisstraße K 172. Um dies dennoch langfristig zu ermöglichen, soll ein entsprechender Bauplatz freigehalten werden.
Nachdem die Kosten für die Erschließung des Geländes bekannt sind, können auch die Preise für die Bauplätze festgelegt werden. Die Verwaltung bereitet eine Beschlussvorlage für die Gemeindegremien vor, durch die der Preis der Grundstücke nach mehr als 20 Jahren etwas steigen soll. Trotz dieser Steigerung geht man im Rathaus davon aus, viele Interessenten für die Grundstücke zu finden. Bei den 300 Bewerbungen handele es sich um pauschale Bewerbungen um einen Wohnbauplatz. Die meisten der Bewerbungen stammten aus Wölfersheim, gefolgt von den umliegenden Gemeinden wie Echzell, Reichelsheim, Friedberg oder Bad Nauheim. Aber auch aus Frankfurt, Bad Homburg und Karlsruhe würden Bewerbungen vorliegen.
Für die Vergabe des Bauplatzes gibt es einheitliche Bewerbungsformulare, die bereits grundlegende Daten abfragen. Die Vergabe erfolgt anhand einer Punktzahl. Wie diese Punkte vergeben werden, soll von der Gemeindevertretung ebenfalls neu beschlossen werden. Dabei sollen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. „Wir wollen kein Baugebiet mit reinen Luxusvillen, riesigen Grundstücken und hohen Grundstückspreisen. Wir wollen gleichermaßen Wohnraum für junge Familien und Senioren und auch für Menschen, die sich kein Eigenheim leisten können. Deshalb sollen auch Mehrfamilienhäuser entstehen, und es sind Flächen für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen,“ unterstreicht Bürgermeister Eike See. Über die Grundstückspreise und die Vergaberichtlinien wird die Gemeindevertretung final entscheiden. Realistisch ist es, dass im Sommer mit der Vermarktung der Grundstücke begonnen werden kann. Die bei der Gemeinde vorliegenden Interessenten werden dazu nochmals kontakiert, und die Gemeinde wird darüber berichten. Aufgrund der hohen Nachfrage arbeitet die Gemeinde zudem an einer Erweiterung des Baugebietes „In der Bitz“ in Wohnbach. Hier sollen auf einem an das Baugebiet angrenzenden Streifen Bauplätze entstehen. Bis diese Bauplätze veräußert werden können, wird es aber noch etwas dauern. Die entsprechenden Beteiligungsverfahren stehen noch ganz am Anfang. „Bei der Entwicklung eines Baugebietes hat man meist nur die bauliche Erschließung im Blick. Es hängt aber noch einiges mehr dran. Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch entsprechende Kindergartenplätze usw. benötigt werden. Es bringt uns nichts, riesige Baugebiete zu entwickeln und dann keine Betreuungsplätze anbieten zu können. Daher erfolgte auch in der Vergangenheit eine Entwicklung nur in einem verträglichen Maß,“ schließt See ab.