Jüdische Geschichte – Wohnhaus des Hermann Loeb
Um 1900 besaß Hermann Loeb in der Untergasse 19 ein stattliches Anwesen, welches früher zur Burg gehörte, in Größe und Bauweise vergleichbar dem Wohnhaus Untergasse 21. Auf der Postkarte werden annonciert: Manufaktur-, Kurz- und Specereiwaren von Hermann Loeb. Er war 1912 Trauzeuge bei Max Mildenberg in Wohnbach. Das Wohnhaus gehörte 1938 seiner Frau Jeannette Loeb. Nachdem sie bei dem Pogrom vom 09.11.1938 übelst misshandelt wurde, verzog sie nach Marburg. Ihre Tochter Hertha Löwenstein forderte nach dem 2. Weltkrieg eine Entschädigung. Die Gemeinde machte dagegen Instandhaltungskosten in gleicher Höhe geltend. Allerdings stellte sich dann heraus, dass im Grundbuch noch immer die Familie Loeb als Eigentümer eingetragen war.
Der Hausname lautet noch heute Schannetts.
Text und Bilder aus dem Archiv von Eugen Rieß.